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With an aerospace technology, we produce pencils – made from natural fibers or old cloth. Every pencil tells its own story; keep on writing it.

We varied a technology from aerospace so we can make design products from it – from old cloth or natural fibers. Practically plastic as plastics and natural as jute. Our first products are pencils telling stories. No fictional stories, but real ones. Depending on their material, whose dress, T-shirt or suit it contains. Their stories connect people and bring them a little bit closer together.
Privacy notice
Funding period
10/26/16 - 12/6/16
Realisation
December 2016 - May 2017
Website & Social Media
Minimum amount (Start level): €
60,000 €
City
München
Category
Social Business
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11.11.2016

Warum tun wir, was wir tun?

Christine Arlt
Christine Arlt4 min Lesezeit

Diese Frage bekam ich von Simon gestellt. Und jetzt habe ich mich ein paar Tage darum gedrückt, eine Antwort zu formulieren. Nun neigt sich die Woche dem Ende entgegen und ich bekomme Druck :) Also gut, dann erzähle ich aus meiner ganz persönlichen Sicht:

Ich denke, ich möchte die Welt ein Stückchen bunter und ein bisschen sinnlicher & berührender machen. Schöner auch und besser, nach meinem Wertegerüst – natürlich – anders kann ich es nicht. Vielleicht spreche ich auch schon von der Welt der Produkte. Vermutlich. Denn oft sind Produkte seelenlos und erzählen mir nichts. Das finde ich supertraurig und gewissermaßen wertlos. Erst mit der Geschichte hinter dem Produkt, ob es die Kunst der Handwerkerin ist oder die Hingabe des Zitronenbauern, erst dann erhält das Produkt für mich Seele und Wertigkeit. Ich schätze es wert und halte es in Ehren und freue mich über das, was es mir gibt.
Das hat seinen Preis – wie auch könnte es anders sein.
Ich glaube, ich bin geradezu vermauert gegenüber „seelenlosen“ & preisgetriebenen Dingen. Wie könnte mit solchen Dingen Gutes in der Welt geschehen? Soll es vermutlich auch nicht. Und das alleine kann ich schon nicht nachvollziehen. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass unsere Produktion läuft und ich meine Koffer packen kann und endlich unsere Baumwollbauern in Uganda besuchen kann, Hrini – eine treue und hoffentlich zukünftige junge Entrepreneurin in Dhaka, Bangladesch, und Beispiele wie man es besser machen kann, wie z.B. das Zero-Waste Modelabel Toné von Rachel, einer jungen Amerikanerin, in Kambodscha. Die machen supergeile Teile :)

Ich möchte Handspinnereien aufbauen, denn wir brauchen grobe Garne und die können ganz wunderbar von Hand versponnen werden, in Uganda und überall, aus Baumwolle, Jute, Sisal oder auch Manila Hanf. Und ich möchte mit Hrini unser Projekt in Dhaka starten. Müllberge von Textilien, die dort achtlos in Säcken in Hinterhöfen liegen, zu Streifen verarbeiten und Stifte daraus machen. Doch zuerst starten wir hier bei uns. Mit Flüchtlingen Streifen für Stifte nähen – ich glaube, das macht Sinn und ich hoffe, wir können schon sehr zeitnah loslegen. Den ersten guten Termin dazu, habe ich bereits nächste Woche.
Warum aber zunächst Stifte? Einmal glaube ich, dass Uli damals, als er die Technologie erfand, ganz unbewusst von seinem Papa – einem Künstler – geleitet war. Uli ist Chemiker – genau gar kein Künstler - theoretisch. Praktisch ist er absolut ein Künstler. Er zeichnet wunderschön und ist Architekt im Molekülzusammenbauen :) - Wie dem auch sei. Ich bin glücklich, dass Uli vor vielen Jahren genau dieses Patent angemeldet hat, denn Stifte bedeuten Zeit, Raum für Kreativität, für Gedanken, für Sinnliches, für Kunst – für sich selbst. Genau das, was in unserer Zeit viel zu wenig da ist oder sich genommen wird.
Und darüberhinaus sind in unseren Stiften genau die Rohstoffe, mit denen wir etwas bewegen können und genau dort, wo Bewegung sooo nötig ist – in der Textilwelt.

Eines möchte ich hier noch schreiben: Wir mögen Bäume, unbedingt! Und wir mögen auch Holzprodukte. Und wir verteufeln Holzbleistifte nicht, wir hinterfragen nur die Nutzung von Ressourcen – von so großen Bäumen für so kleine Stifte mit so viel Späne (80% des Stammes) bei der Herstellung.

Ich jedenfalls stehe morgens auf, weil ich mich so sehr darauf freue, neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen – mich dabei auch zu wundern und irritiert zu fühlen – denn wir sind alle echt anders :) und gemeinsam etwas Neues zu starten.
Und es ist großartig, weil es mich mir selbst näher bringt und meine Wahrheiten in Frage stellt. Eine himmlische Erfahrung – davon kann ich nicht genug bekommen. Und wir haben momentan großes Glück ganz wunderbare Menschen - täglich neue - kennen lernen zu dürfen. Und dann überfordere ich mich und brauche wirklich viel Zeit für mich. So ist es. Eine ewige Wellenbewegung, wie auch bei manaomea selbst. Wobei das sich eher nach Achterbahn gerade anfühlt. Puh :)
So nun ist mein Text viel zu lang – ich höre auf & wünsche uns allen ein superschönes Wochenende!

P.S.: Seit ca. 4 Wochen versuche ich Kontakt zu Charlie Hebdo herzustellen. Denn ich möchte einen Charlie-Botschafter-Stift herausbringen – klar in schwarz weiß u.a aus Zeitungsresten und mit echtem Statement. Leider beiße ich mir die Zähne aus – noch. Ich schreibe weiter mails in allen möglichen Sprachen an ihre Kontaktadresse. :) Wenn jemand, der das hier liest einen Kontakt hat, freue ich mich riesig über eine Verknüpfung.

08.12.2016

Danke!

Christine Arlt
Christine Arlt2 min Lesezeit
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