Wie rechnet man ein Bilderbuch?
Zunächst muss man wissen, was der übliche Marktpreis für Bilderbücher ist. Die Preisspanne reicht im Moment von 13 bis 16 Euro (kleine Ausreißer nach oben oder unten gibt es immer).
Wer sich also nicht selbst aus dem Markt preisen will, sollte in diesem Bereich bleiben.
Dann muss man berücksichtigen, dass der Buchhandel ca. 30 Prozent des Ladenpreises behält. Bei mir kommen noch einmal 30 für den Buchvertrieb über das Barsortiment (Großhändler) dazu. Macht ca. 60 Prozent des Buchpreises, den Handel und Vertrieb kosten.
Ein Bilderbuch braucht außerdem aufwändige Illustrationen. Die Kosten dafür belaufen sich auf weitere 8-10 Prozent des Buchpreises, plus Kosten für Lektorat und Buchsatz.
Die verbliebenen 30 Prozent des Buchpreises schlucken die Druckkosten - das macht dann, nach Adam Riese, 0 Prozent des Ladenpreises, die der Autor*in bleiben.
Mit der Schwarzen Null habe ich kalkuliert. Angesichts des enorm gestiegenen Papierpreises ist meine Buchkalkulation jedoch in einen negativen Deckungsbeitrag gerutscht. Ich würde mit jedem über den Handel verkauften Buch Verluste machen.
Aber selbst im besten aller Fälle verdienen Autor*innen nur 10 Prozent des Ladenpreises an ihrem Buch. Und zwar alle Autor*innen. Verlagsautor*innen genauso wie Selfpublisher*innen.
Lesungen und Buchmessen sind daher enorm wichtig für unser Einkommen (Honorare und Direktverkäufe) - und beides hat in den letzten 2 Jahren kaum stattfinden können.
Auch ohne Pandemie können schon nur ca. 5 Prozent der Autor*innen in Deutschland vom Schreiben leben, d.h. hauptberuflich schreiben.
Ich hoffe, das hilft euch, den Buchmarkt und die Hintergründe für dieses Crowdfunding zu verstehen.
Vielen Dank für eure Unterstützung!
P.S. Noch ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wer ein Buch mit einem Ladenpreis von 14,90 EUR auf dem Kinderbasar für 2 EUR weiter verkauft, bei dem bleibt mehr hängen als bei der/dem Autor*in im Buchhandel. Natürlich darf und soll jede*r gerne Bücher weitergeben.