Projektupdate: Diese Änderungen haben sich durch den Besuch in Jordanien für unser Pilotprojekt ergeben
Liebe Unterstützer und Freunde,
die kurze Zeit seit meiner Rückkehr aus Jordanien war unglaublich ereignisreich. Innerhalb von zwei Wochen haben sich neue Möglichkeiten ergeben, die es uns ermöglichen unser Raumsystem DOMO nicht nur vor Ort einzusetzen und zu testen – Es geht mittlerweile um viel mehr.
Die aktive Involvierung der Flüchtlinge in die Gestaltung des Lebensraumes – das Besondere unseres Ansatzes – ist für alle großen Hilfsorganisationen im Lager Za’atari eines der wichtigsten Themen geworden. Den Akteuren vor Ort ist klar: Wenn mehr als 100.000 Menschen für längere Zeit friedlich in einem Flüchtlingslager zusammenwohnen müssen, dann kann das nur im Dialog mit Allen geschehen.
Mit Killian Kleinschmidt und dem UNHCR-Team haben wir deshalb einen neuen, überarbeiteten Projektplan gemacht. Demzufolge werden wir “nicht nur” DOMOs liefern, sondern ein wichtiger Teil der zukünftigen Planung des Flüchtlingslagers werden.
Für das Projekt bedeutet dies konkret:
Wir werden nicht einfach nur DOMOS nach Jordanien liefern und anpassen, sondern in die ganzheitliche Planung des Lagers involviert sein.
Dies wurde möglich, weil ich bei meinem Besuch auf die verantwortliche Menschen vor Ort treffen durfte, die dieses Denken für einen alternativen Umgang mit der Situation teilen. Dieser enorme Vertrauensvorschuss macht uns stolz und ist eine besondere Motivation für die im neuen Jahr beginnende Arbeit, die vor uns liegt.
Das Projekt wird – statt im noch unbewohnten Lager in al Azraq – im schon Bestehenden in Za’atari stattfinden.
Hier treffen wir auf eine bestehende Infrastruktur und eine gewachsene soziale Dynamik. Eine erste Basisversorgung mit Zelten und Containern ist bereits vorhanden. Vor Ort konnte ich beobachten, wie die Menschen im Selbstbau bereits weitreichende Veränderungen an ihren Unterkünften vorgenommen haben. Damit nehmen sie genau solche Veränderungen an den ausgelieferten “Standardzelten” vor, wie sie das DOMO-System bereits mitdenken will. Wir treffen somit auf einen aussergewöhnlich geeignete Umgebung, um den geplanten Entwicklungsschritt vor Ort mir den Menschen zu gehen. Das Projekt kann schneller starten.
Wir können früher starten als geplant.
Statt die Produktion und den Transport der ersten DOMO-Kleinserie abzuwarten, können wir schon bald nach Abschluss des Crowdfunding vor Ort tätig werden. Wir wollen die die ersten 25.000 Euro deshalb nutzen, um bereits mit den ersten mindestens 10 DOMOs in Za’atari mobile Räume für die Planung und partizipative Entwicklung aufzubauen. Hier werden wir mit den Flüchtlingen arbeiten können und – über Methoden des “Social Design” (Link auf Homepage) Lösungen und Prototypen für die wichtigsten Probleme kreieren und diese direkt vor Ort testen.
Wir ziehen deswegen ab heute – in Abstimmung mit unseren Partnern von Social Impact, der Deutschen Bank-Stiftung und Startnext – eine sogenannte Fundingschwelle bei 25.000 Euro in das Projekt. Durch die beschriebenen Entwicklungen können wir bereits mit diesem Betrag soziale Wirkung erzielen. Durch die frühzeitige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten vor Ort bekommen wir frühzeitig eine präziseres Bild von den konkreten Bedürfnisse. Alle nächsten Schritte bei der Weiterentwicklung des DOMO können damit sehr viel zielgenauer vorbereitet und Nutzen und Wirksamkeit deutlich erhöht werden.
Das eigentlich Ziel bleibt unberührt: wir wollen weiterhin die mindestens 50.000 Euro einsammeln, um mit Hilfe der damit finanzierten DOMOs die entwickelten Lösungen direkt und nachhaltig umzusetzen.
Ich bin sehr froh, dass sich eine solch tolle Möglichkeit ergeben hat. Alles geht schneller als gedacht und hat auch einen noch größeren Impact als vorgesehen. Ich hoffe, wir können Euch damit ebenso begeistern und auch etwas von unserem Stolz mitgeben hier etwas völlig Neues zu schaffen.
Herzlichst,
Daniel Kerber