Tag 3 im Studio
Samstag 9.20
Ich treffe im Studio ein, unser Techniker Jan ist auch da und Alfred kommt püntklich um halb zehn.
Nachdem ich Victoria nicht sehen kann, mach ich mich auf die Suche nach ihr und tatsächlich finde ich sie dann im Obergeschoss, grübelnd, wo wir denn nun zu finden sein könnten. Nun ist Victoria da, aber die Posaune fehlt. Und wir sind nur drei, da ist es mit den Effekten zum Hustlesong auch schwierig. Wir machen einen Durchlauf und jonglieren mit Fahrradklingel, Hupe und Xylophonschlägeln.
Gestern waren zeitweise so viele Leute da und heute haben wir schlichtweg zu wenige Hände.
Aber ob dem Probieren kommt der Posaunist ja doch und so nehmen wir zuerst sein Stück auf. Dass wir dadurch schon wieder eine halbe Stunde verloren haben, blenden wir aus. Der Tag ist noch jung und alle frisch und motiviert und was wir spielen, klingt ja schon mal gut.
Nach der Posaune dann aber der Hustlesong und jetzt haben wir auch zwei Helfer für Klingel und Hupe. So kommt das Lied mit einer kleinen Verspätung zur Aufnahme und unsere Querflötenspielerin wartet ganz geduldig, bis sie den Sommer im Lied begrüssen darf.
Immer wieder dankbares Staunen, weil es so schön klingt, auch Staunen darüber, was mir doch in den Jahren alles so eingefallen ist und wie nett die Stücke doch sind.
Als Hackbrett und Zither an der Reihe sind, brauchen wir eine Weile, bis jeder sein Plätzchen hat und der Gesamtklang und das Tempo sich zu schüsseln beginnen.
Aber wie immer - es sind die rechten Leute am rechten Fleck und unterstützen beherzt und voll Energie und so ist es dann nur der Kanon, den wir nicht unterbringen und den Tannenzapfen, den wir auf Sonntag verlegen.
Immerhin lässt sich Michael mit der Zither dazu überreden, noch ein Stück länger da zu bleiben und so singen wir auch noch den "Herr des Schmutzes" ein, in der spannenden Kombination von Kontrabaß, Hackbrett und Besen :-)
Unglaublich flink findet Michael den geeigneten Ton am Hackbrett, Jan etwas zum Wischen und ich kopiere für alle die Noten.
Als wir mit diesem Stück den knackigen Aufnahmevormittag beenden, ist es dann doch schon nach 14.00 Uhr und es steht an, den Sonntag nochmals nachzujustieren und neu zu konzipieren. Gemeinsam mit dem Techniker und dem Musikchef Alfred entscheiden wir, die Beginnzeit vom Sonntag auf 11.00 Uhr vorzuverlegen, um auch sicher alles zu stemmen.
Gott sei Dank sind vor allem die Männer sehr flexibel und bereit, nun am Sonntag und eben auch früher zu kommen.
Auf dem Heimweg bleibt mir nur noch, eine Saxofonistin ausfindig zu machen. Denn das Saxofon will ich unbedingt noch auf der CD haben und bislang weiß ich noch nicht genau, wie das in aller Kürze noch bewerkstelligen.
Aber als ich mich nach Mitternacht schlafen legen, kann ich selig sein, denn Emilia hat zugesagt. Sie wird um 11.30 mit ihrem Saxofon dastehen. Wunderbar, dem Himmel sei Dank!
Dann kann der Tag 3 im Studio ein Häckchen bekommen.