Entspanntes Spielleiten: Wie Numenera den SLs unter die Arme greift
Danke, dass ihr uns bislang treu geblieben seid, wir hoffen, ihr hattet schöne Feiertage!
Nun sind wir nur noch wenige Euro von der größten Erweiterung entfernt: Bei 32.500 Euro liegen SL-Schirm und die Spielleiterhilfe „Injecting the Weird“ dem Paket (natürlich ohne weitere Kosten für euch) bei.
Heute wollen wir daher generell ein wenig darauf eingehen, wie Numenera das Leben des Spielleiters einfacher macht.
Der erste Punkt ist offensichtlich: Es ist die Übersicht, die jedes Numenera-Buch bietet. Der Randbereich jeder Seite erhält Zusatzinformationen für den Spielleiter und Verweise auf andere Seiten, die man sich somit nicht aufwändig zusammensuchen muss. Das ist kein Hexenwerk, aber nicht jedes RPG legt so viel Wert auf Struktur und Übersichtlichkeit. Dieses Feature sorgt auf jeden Fall für einen deutlich angenehmeren Spielfluss.
Auch das Regelwerk selbst begünstigt entspanntes Spielleiten. Der oder die SL muss nämlich so gut wie nie würfeln. Das bleibt den Spielern überlassen. In einem Kampf machen die SC eine Probe gegen eine Schwelle. Und das entscheidet schlicht, ob sie treffen. Eine Parade für Monster gibt's nicht. Klingt nach DnD? Wird aber (für den SL) noch einfacher: Andersherum trifft ein Gegner im Grunde automatisch, solange der Spieler nicht abwehrt. Auch andere Proben laufen ähnlich simpel ab.
Das ist jetzt immer noch nicht so weit weg von DnD, dafür sind es das XP-System und die sogenannten Spielleiter-Eingriffe schon. XP sind in Numenera gleichzeitig eine Art Stil- oder Schicksalspunkte. Der Spielleiter vergibt sie, wenn die Spieler sich darauf einlassen, sich eine Situation noch weiter erschweren zu lassen. Die Spieler können sie aber auch zurückgeben, um sich akute Erleichterungen zu kaufen. Natürlich können sie XP auch horten und damit ganz klassisch steigern oder sich andere, mittelfristigere Vorteile sichern. Der Rollenspielerinsinkt sagt jetzt vielleicht: "Aber wer gibt denn seine teuren XP für kurzfristige Stunts aus?" Keiner?
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Spieler meist dazu neigen, Teile ihrer XP wieder rauszuballern, was das Spiel abwechslungsreicher und knackiger macht (sollte dieses Prinzip bei der Gruppe nicht gut ankommen, lassen sich Stilpunkte und XP übrigens auch in zwei verschiedene Pools trennen).Damit das klappt, muss der SL natürlich auch immer mal wieder mit kurzfristig zu erlangenden XP locken. Begünstigt wird das auch durch das übersichtliche Steigerungssystem von Numenera. Mit Stufe 6 ist schon ein hoher Powerlevel erreicht und danach ist eigentlich nur noch Feintuning möglich. Es mag zwar durchaus eine Weile dauern, dieses Level zu erreichen, doch es ist kein unerreichbares Ziel in weiter Ferne und der XP-Fluß bleibt aktiv.
Der SL kommt beim Leiten von Numenera weit weniger ins Stocken und muss viel weniger Nachschlagen als bei anderen Systemen, wie ihr auch in unseren Lets Play Videos selbst sehen könnt.
Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr und sehen uns in 2015 in der Zielgeraden wieder. Guten Rutsch!