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Ein Historiker reist ins Herz des europäischen Ökolandbaus und ergründet dessen Ursprünge, Entwicklungen und Verflechtungen.

„Öko? Logisch!“ - Was für immer mehr Menschen beim Essen gilt, soll nun auch in der historischen Forschung ankommen! Deshalb absolviere ich ab März einen fünfmonatigen Forschungsaufenthalt in Südspanien, um den Ursprung und die Entwicklung des Ökolandbaus in Andalusien zu erforschen. Archivarbeit steht ebenso auf dem Programm wie der Austausch mit Wissenschaftlern und die Durchführung von Interviews.
Funding period
1/11/17 - 2/9/17
Realisation
02. März bis 01. August 2017
Minimum amount (Start level): €
1,500 €
City
Sevilla
Category
Science
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29.04.2017

Rastlos in Sevilla

Andreas Jünger
Andreas Jünger2 min Lesezeit

Die ersten zwei Wochen in Sevilla waren ausgesprochen abwechslungsreich und produktiv. In der Bibliothek der Consejería de Agricultura, Pesca y Desarrollo Rural (des andalusischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und ländliche Entwicklung) habe ich einige interessante Publikationen gefunden, zum Teil vom Ministerium in Auftrag gegebene Studien der letzten 25 Jahre, aber auch Veröffentlichungen von Verbänden. Letzteres hat mir auch nochmal konkrete Anhaltspunkte geliefert, um mich mich gezielt an zwei landwirtschaftliche Verbände (UPA und COAG) zu wenden.

Bei einem Besuch der Parteizentrale der PSOE (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) hatte ich die Gelegenheit kurz mit zwei Mitarbeitern zu sprechen. Es wird nun geprüft, welche Dokumente vorhanden sind und wann ich ggf. Einsicht erhalte.

Des Weiteren habe ich die ersten zwei Interviews hier in der Region durchgeführt. Am 20. April habe ich zunächst einen Tagesausflug nach Chipiona unternommen. Diese Kleinstadt liegt an der andalusischen Küste, in der Nähe von Cádiz. Am Stadtrand von Chipiona liegt das Gelände von Vela Blanca, einem Öko-Betrieb, der auf den Anbau von Gemüse und Früchten sowie der Haltung von Hühnern spezialisiert ist. Ich hatte die Gelegenheit mit dem Besitzer David Florido ein Interview zu führen.
Am 24. April bin ich Richtung Norden nach Santa Olalla del Cala gereist, um mich auf der Dehesa San Francisco mit Ernestine Lüdeke zu treffen (Fundación Monte Mediterráneo). Zusammen mit Hans-Gerd Neglein steht sie der Stiftung Monte Mediterráneo vor, die sich dem Erhalt der Dehesa verschrieben hat. Bei Dehesas handelt es sich um mit Kork- und Steineichen bewachsene Weideflächen, die häufig als naturnahe Kulturlandschaften bezeichnet werden und in denen auch heute noch auf traditionelle Weise das Iberische Schwein gehalten wird. Die Dehesa San Francisco ist vollständig ökologisch zertifiziert.

Und schließlich hatte ich ein erstes Treffen mit David Soto Fernández, Dozent im Fachbereich für Zeitgeschichte der Universität Pablo Olavide (UPO) in Sevilla. Neben einem kurzen fachlichen Austausch organisierte er mir die Bibliotheksnutzung der UPO für die kommenden vier Wochen. Außerdem soll vor meiner Weiterreise noch ein Arbeitstreffen mit diversen Dozenten stattfinden, bei dem ich mein Projekt vorstellen kann.

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Forschungsaufenthalt in Andalusien zum Ökolandbau
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