Crowdfunding since 2010

Die Geschichte eines kleinkriminellen Mutterkindkurortes auf den ersten Schritten zur Selbstverwirklichung.

Gesellschaftspezifische Arbeitsteilung ist da, um die Geschlechter sozial und ökonomisch voneinander abhängig zu machen, also sprechen wir doch mal über Reproduktion von Mütterlichkeit. Unsere Protagonisten sind nämlich Mütter, die den Mutterkindkurort, den sie besuchten, niemals verlassen werden. Von nun an spielen ihre Kinder in einem Raum voller Doppelstock-Betten einer ehemaligen Rehaklinik, an deren Tür ein Kind versehentlich anstatt „Tobe-Raum“ „Toto Bebe Raum“ geschrieben hat.
Funding period
6/14/19 - 6/30/19
Realisation
Drehzeitraum: August 2019
Minimum amount (Start level): €
2,000 €
City
Berlin
Category
Movie / Video
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What is this project all about?

Deine Mutter ist so fett, dass sie eine eigene Postleitzahl hat.
Und für die, die Schwierigkeiten haben sich das jetzt vorzustellen, hier ein konkretes Beispiel von dem Alltag deiner Mutter: deine Mutter ist so fett, wenn sie am Fernseher vorbeigeht, verpasst man ein Fernsehfilm, Markus Lanz und das Heute-Journal. So unfassbar dick ist sie. Ihr Unterkiefer ist so schwer, dass er nur runterhängt und es ihr unmöglich ist, ihren Mund zu schließen. An ihrem Hals hängt also so viel Speck, dass sie ihren Mund nicht mehr auf und zu machen kann und du für sie sprechen musst. In deinem Kopf kursieren alle deine Mutterwitze, die du je gehört hast, und alle deine Mutterwitze, die du fähig bist, dir auszudenken (Sie sind alle schlecht). Und wenn du magst, kannst du die dir vorhin an den Kopf geschmetterte Übertreibung übertrumpfen und antworten: „Oha, weißt du was? Deine Mutter hat an jedem Handgelenk eine Uhr, weil sie in zwei verschiedenen Zeitzonen steht.. Ja, sie ist so dick, wenn ich mich umdrehe, sehe ich sie immer noch.“
Aber das wäre keine gute Idee. Ja, es wäre quatsch, weil wir wollen dir hier und jetzt mal stecken, dass das so alles nicht hinhaut. Deine Größenangaben sind Vergleichbar mit den Hautunreinheiten und winzigen Leberflecken auf deinem Körper. Deine Größenangaben helfen vielleicht zum Messen der winzigen vereinzelten Haare zwischen deinen Augenbrauen. Aber sie sind eben erschreckend klein im Verhältnis zum wirklichen Umfang aller von dir adressierten Mütter. Denn die Wahrheit ist: deine Mutter ist so fett, sie ist überall. Sie ist so groß, dass du im Fruchtwasser schwimmend sie deine Welt nanntest und als du raus kamst, hieß es auf Grund von Geschlechterspezifischen Arbeitsteilungen, dass sie dir als primäre Identifikation dienen solle.
Als du die Bauchdecke mit dem Himmelszelt eintauschtest, wird sie also dein Leben gestalten, bis du es kannst und wenn du es kannst, dann wirst du immer noch nicht nicht frei darüber verfügen können. Du wirst dein Leben in Verhältnis zu der dir von deiner Mutter eingeführten Welt setzen, man. Das Patriarchat und daraufhin die Psychoanalyse hat deine Mutter so gemästet, dass sie mittlerweile so dick geworden ist, dass sie extrem viel Platz in deinem Leben beansprucht.
Wenn wir also das Leben von Frauen verstehen wollen, wenn wir die Soziologie der Geschlechter verstehen wollen, dann müssen wir die Reproduktion der Mütterlichkeit erklären.
Was das mit einem macht, wenn man automatisch Liebeskraft und Fürsorge mit Weiblichkeit verbindet. Zum Beispiel eben auch in heterosexuellen Beziehungen. Und dann beginnt man plötzlich darüber nachzudenken was das bedeutet, das die erste Liebesbeziehung von fast jedem Menschen eine Frau ist ?

What is the project goal and who is the project for?

Den Begriff Zielgruppe als rein marktwirtschaftliche Terminologie, lehnen wir im Kontext unserer künstlerischen Arbeit ab.
Unser Film ist für alle, die sich für neue Erzählungen interessieren, die sich gemeint fühlen, die noch nie im Kino waren und die schon viel im Kino waren.
Auch drehen wir den Film weniger in Hinblick auf ein konkretes Ziel, als vielmehr mit einem Bewusstsein über Chancen und Problematiken, die das Medium mit sich bringt. Zunächst gilt das Prinzip der produktiven Überforderung, was nicht bedeuten soll, dass wir uns selbst ausbeuten, sondern, dass wir etwas machen, das wir alle vorher noch nie gemacht haben - einen Langfilm drehen.
Darüber hinaus geht es darum, andere Filme zu machen, aber vor Allem anders Filme zu machen, konkret kollektiver, mit der Haltung, dass Filme als Werkzeug zur Sichtbarmachung relevant für Veränderung sind, aber dass die Form der Zusammenarbeit schon die erste real wirksame Veränderung sein kann.

Why would you support this project?

Wir sind Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen (u.a. Film, Produktion, Philosophie, Germanistik, Angewandte Theaterwissenschaft), die außerhalb ihres Studiums einen eigenen Film nach eigenen Regeln drehen wollen.
Als unabhängig agierende Gruppe, die jenseits ihrer gewohnten Strukturen arbeitet, erweist sich für uns die Finanzierung als besondere Herausforderung, weshalb wir für jede Unterstützung dankbar sind.

How will we use the money if the project is successfully funded?

Alle Einnahmen aus dieser Kampagne werden ausschließlich für Reisekosten, Kostüm, Catering und Technik verwendet.

Who are the people behind the project?

Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit melden bei: [email protected]

Martha von Mechow, Charlotte Brandhorst, Luis August Krawen,
Nils Jakob Timm, Dorian Sorg, Martin Lindner, Felix Leitner, Franz Broich, Fee Aviv Marschall, Nina von Mechow, Hans Broich, Kastania Waldmüller, Selma Schulte-Frohlinde, Ann Göbel, Sammy Scheuritzel, Joseph Löcker, Margarita Broich, Inga Busch, Yasmin El Yassini, Sibylle Paetow-Spinosa, Leonie Jenning, Laura Carmen Storz, Paolina Luisa Wandruszka, Nastasya Tikhnovestkaya, Maila Juno Stahl

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