Crowdfunding since 2010

Paula & Konsorten. Ein Versuch für unsere Wolle einen fairen Preis zu bekommen.

Die Wanderschäferei leistet einen enormen Beitrag zur Artenvielfalt und ist eine der wenigen Nutztierhaltungen in der die Tiere noch immer ein freies und weitestgehend selbstbestimmtes Leben führen können. Trotzdem ist ständig das Geld knapp. Wolle ist ein fantastischer und vielseitiger Rohstoff, an dem wir mit unserer Schäferei bisher quasi nichts verdienen konnten. Lest euch gerne die Projektbeschreibung durch. (Auf dem Smartphone auf "anzeigen" klicken)
Privacy notice
Funding period
7/21/20 - 8/6/20
Realisation
Herbst/Winter 2020
Website & Social Media
Minimum amount (Start level): 35,000 €

Wir probieren es! Die Mindestmengen sind erreicht und wir können starten.

City
Ehingen (Donau)
Category
Agriculture
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19.07.2020

Strickwolle Qualität & Farbwahl

Sven de Vries
Sven de Vries9 min Lesezeit

In diesem Artikel möchten wir etwas näher auf die Strickwolle eingehen. Für die geneigten StrickerInnen stellen sich jetzt vermutlich vor allem drei Fragen:


  1. Wie ist die Qualität?
  2. Welche Farben gibt es?
  3. Wann krieg ich die?


1. Zur Qualität der Wolle.
Als Nicht-Stricker war uns dieser Punkt der wichtigste und zugleich der, der am schwierigsten für uns selbst einzuschätzen ist. Da wir das deutsche Merino-Landschaf haben, war klar, dass wir kein "ultra-fine Merino" (wie aus Australien) werden anbieten können.
Das deutsche Merino-Landschaf hat die gleichen Ursprünge wie das australische Merino. Auch das Merino-Landschaf ist auf Wollqualität gezüchtet und wird es bis heute, allerdings haben wir hierzulande deutlich mehr Niederschläge und in der ultrafeinen Wolle der australischen Merinos sammelt sich unter Umständen so viel Wasser, dass die Wolle noch am Schaf das Schimmeln anfangen würde. Also hat man sich in Deutschland auf eine feine und nicht ultra-feine Wolle verlegt. Es gab zwar auch hierzulande spezielle Züchtungen, jedoch mussten diese während Regenperioden in den Stall geholt werden. Um die Merinos an die Bedingungen in Deutschland anzupassen, hat man sie mit heimischen Schafrassen gekreuzt und es ist ein Schaf dabei herausgekommen, dass gut auf die hiesigen Bedingungen eingestellt, marschfähig, gleichmäßig bewollt und widerstandsfähig genug auch für längere Reisen und den Winter ist. Gleichzeitig hat es aber deutlich feinere Wolle als die sogenannten Rauhwoller, zu denen auch die meisten Landschafe gehören. Auch die Zucht auf Wollertrag hat nicht die Auswüchse angenommen, wie bei den australischen Rassen. Das Merino-Landschaf hat keine zusätzlichen Hautfalten, die den Ertrag erhöhen, aber die Schur schwieriger machen.

Um die Qualität unserer Garne richtig einschätzen zu können, haben wir uns Proben anderer Merino-Landschafe aus der Spinnerei schicken lassen. Die haben wir dann an einige Strickerinnen verschickt, die Sven schon länger von Instagram kannte und die sich sofort bereiterklärt haben, die Sache einer Begutachtung zu unterwerfen. (Danke dafür!)

Die gute Julia Gotthardt alias knitting.jule hat das Garn als eher urig und ursprünglich bezeichnet. Sie hat eine Maschenprobe gestrickt und sich von der Nadelstärke 4 auf 5 verlegt, da das Strickbild bei ihr dann weicher geworden ist. Bei der Maschenprobe mit Nadelstärke 5 kommt sie auf 16 Maschen. Die Nadelstärke 4 wäre ihrer Meinung nach dann eher für Trachten geeignet. Zu Ehren unseres Crowdfundings hat Jule eigens ein Strickmuster für eine Wollmütze entworfen, dass man kostenlos in ihrem Blog herunterladen kann.

Sabine Fick alias kleines_effchen ist aufgefallen, dass die Probefarben auch nach dem Waschen sehr gut rauskommen (sogar das dunkelblau sei kaum ausgeblutet). Das Garn sei zwar nicht das weicheste der Welt, aber bei weitem nicht kratzig oder hart und rieche super gut. (Sie muss immer an allem schnuppern, sagt sie)

Für Mützen und Stirnbänder sei es sicher gut geeignet. Zwar könne sie sich vorstellen, auch einen Schal daraus zu tragen, aber direkt am Hals wäre es einigen feineren Gemütern dann vermutlich doch zu grob. Beim Stricken habe das Garn eine absolut angenehme Haptik und fühle sich "angenehm trocken" an.

Auch Sie hat eine Maschenprobe gestrickt und kommt mit einer 5er Nadel auf 15M 21R (gewaschen und leicht gespannt.) Das Maschenbild sei sehr gleichmäßig.

Auch Steffi und Jane vom Frickelcast haben Proben bekommen. Ihr „unboxing“ könnt ihr euch in ihrem letzten Podcast selbst anhören. Steffi hat sich das Garn im Anschluss nochmal vorgenommen und es genauer begutachtet und auch verschiede Waschproben gemacht. Es deckt sich eigentlich mit dem ersten Eindruck. Stefanie strickt eher normal bis locker, hat mit Nadelstärke 3,5 gestrickt und das als unteres Ende bezeichnet. Das Waschen in der Maschine (Wollwaschgang) und mit Spüli und heißem Wasser hat das Garn gut überstanden und es hat sich auch kein Schmock oder Spinnöl aus dem Garn gelöst. Sie bezeichnet das Garn als eher robust und schön luftig, trocken und leicht für seine Dicke. Beim Waschen flufft es noch etwas auf. Sie hat bei der Probe eine Zopf probiert, das Garn käme da trotz des leichtem „Halo“ gut raus. Sehr feine Gemüter, die bisher nur ultra feine Garne gewohnt sind, könnten es aber als etwas kratziger empfinden. Insgesamt sei es es aber ein super Garn v.a. für warme Pullis und Strickjacken.

Vermutlich habt ihr als StrickerInnen jetzt einen ungefähren Eindruck, was euch erwartet. Leider hatten wir noch kein Garn von unseren eigenen Schafen. Das Besondere an unserem eigenen Garn ist, dass es ja herdenspezifisch ist. Das heißt Rasse, Schurzeitpunkt und Futter sind bei allen Schafen gleich und nicht bunt gemischt. Außerdem hat der Großteil der Herde nicht gelammt und wer eine Schwangerschaft durchgemacht, oder begleitet hat, weiß, dass Haare während dieser Zeit manchmal etwas stumpfer oder dünner und bruröser werden. Auch haben wir ja keine Stallzeiten oder schnelle Futterumstellungen. Und wir sind immer draußen. Die Kälte im Winter treibt das natürliche Wachstum etwas und es gibt keine Verunreinigungen mit Heu oder Stroh (man spricht von eingefüttert). Unser Garn sollte also durchaus etwas besonderes und von gleichmäßigerer Qualität sein. Es entspricht vermutlich eher den Hammelgarnen, die man in alten Zeiten für besondere Woll-Qualitäten gehalten hat. Ob sich das nach dem Spinnen dann wirklich bemerkbar macht und wie, müssen wir alle abwarten.

2. Welche Farben gibt es und wie funktioniert die Farbwahl?

Die Anzahl und welche Farben es am Ende genau gibt, hängt von dem laufenden Crowdfunding ab. Wir möchten euch da gleich eng mit einbeziehen. Um in einer Farbe produzieren zu können, brauchen wir pro Farbe 30kg Strickgarn. Wie viele Farben es am Ende gibt, hängt also davon ab, wie viele UnterstützerInnen wir finden und welche Dankeschöns ihr aussucht. Umso mehr wir zusammenbekommen, umso mehr Farben wird es auch geben. Für die Auswahl der Farben haben wir uns etwas besonderes überlegt. Ihr könnt die zu produzierenden Farben während des Crowdfundings in Umfragen gemeinsam bestimmen. Immer wenn wir genug zusammen haben, werden wir eine Umfrage starten und euch eine Farbpalette zur Abstimmung stellen. Die am häufigsten gewählten Farben werden wir dann am Ende auch produzieren. Da es ja furchtbar unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben gibt, arbeiten wir mit einer Farbgestalterin zusammen, die mit uns eine Vorauswahl trifft um keine völlig skurrilen Ergebnisse zu bekommen und die Farben am Ende auch alle einigermaßen zusammenpassen. Als Thema haben wir die Farben im großen und Ganzen der Wacholderheide entnommen, auf der wir und unsere Schafe ja auch zuhause sind. Die aktuell sicher produzierten Farben werden wir dann immer in der Galerie zum Crowdfunding zeigen. Bei einem erfolgreichem Crowdfunding werdet ihr direkt am Ende einen Link mit einem Code erhalten, den ihr auf einer speziellen Internet-Seite einlösen und dann frei nach Lust und Laune aus den zu produzierenden Farben auswählen könnt. Ihr habt dafür eine Woche Zeit und solltet euch den Termin (23-30. August) jetzt im Kalender anstreichen. Denn erst wenn die Farben gewählt sind, wissen wir, wie viel Wolle wir wie färben müssen. Für all diejenigen, von denen wir nichts mehr hören und die den Termin verpennen, werden wir möglicherweise selbst eine Auswahl zusammenstellen müssen. Wir werden aber auch selbst etwas Garn bestellen und Einzelne können auch später noch aussuchen, solange der Vorrat halt reicht.

Natürlich kommen die Farbe auf der Wolle etwas anders raus als in den Umfragen auf dem Bildschirm und eine Farbfläche wirkt auch immer etwas knalliger als ein gefärbtes und strukturiertes Garn, aber einen Eindruck kann man sich machen und die meisten von euch sollten das ja von Bestellungen aus dem Internet gewohnt sein.

Wann genau die Umfragen stattfinden, können wir jetzt nicht sagen. Es kommt einfach darauf an, wie erfolgreich das Crowdfunding zu welchem Zeitpunkt verläuft. Gleich zum Start gab es eine erste Umfrage, die für 3 Tage aktiv war. Die ersten Farben findet ihr in diesem Blogpost. Eine zweite Umfrage folgt in Kürze. Dafür werde ich euch bei Startnext eine persönliche Nachricht schreiben. Es können nur die teilnehmen, die bereits Strickwolle bestellt haben. Behaltet das Crowdfunding stets im Auge und schaut dort regelmäßig ins Blog. Die Sache ist etwas kompliziert, aber Startnext bietet momentan keine anderen, einfacheren Möglichkeiten. Sven wird über seine Social-Media-Kanäle über Twitter, Facebook und Instagram ebenfalls auf die Umfragen (und persönlichen Nachrichten) hinweisen. Bei allen Diensten lassen sich Push-Nachrichten aktivieren. Außerdem haben wir einen E-Mail Newsletter eingerichtet, für den ihr euch hier unbedingt anmelden solltet. Die, die nicht so häufig ihre Mails abfragen, können dort zusätzlich eine Handynummer angeben und sich auch per SMS benachrichtigen lassen. Eure Daten werden spätesten 10 Tage nach Ende des Crowdfundings von uns gelöscht.

Zur Färbemethode lässt sich sagen, dass die Wolle maschinell gefärbt ist. Die Färberei verwendet wollreaktive Säurefarben nach Ökotex100. Wir hätten auch gerne etwas handgefärbtes oder Naturfarben gewählt, aber hey, wir haben ja noch nichtmal ein Garn produziert. Wenn wir das erfolgreich zu Ende bringen, gibt es ja immer noch Zeit für Kooperationen und Versuche. Jetzt fangen wir erstmal damit an. Die Sache muss sich ja auch entwickeln können.

3. Wann wird die Wolle ausgeliefert.

Zu 100% kann man das nicht sagen. Wir haben gemeinsam mit der Spinnerei Höfer einen groben Zeitplan aufgestellt und sollten die Pakete eigentlich Anfang/Mitte Dezember rausschicken können. Da wir aber nicht wissen, wie viel es am Ende wird und ob bei der Produktion alles gut geht, kann sich die Sache im schlimmsten Fall auch verzögern. Läuft alles super, können wir vielleicht auch schon früher versenden. Wir werden euch im Blog der Crowdfunding-Seite auf dem Laufenden halten und auch informieren, wenn sich etwas ändert oder dazwischenkommt. Für die Herstellung sind sehr viele ganz unterschiedliche Schritte notwendig und da kann immer etwas schief gehen. Um möglichst schnell zu sein, haben wir die Rohwolle aber bereits begutachten lassen und die Spinnerei Höfer hat sie auch schon zum Waschen nach Belgien gefahren.

Legal notice

7/24/20 - Es geht weiter! Wir haben über alles...

Es geht weiter! Wir haben über alles nachgedacht, nochmal gerechnet und ein paar Änderungen vorgenommen. Am wichtigsten ist sicher die Verkürzung der Fundingzeit auf jetzt noch 13 Tage also bis zum 06.08.2020.

Was wir uns überlegt haben und wie es jetzt weitergeht, erfahrt ihr im Blog der Crowdfundingseite.

7/23/20 - Kurze Pause! Der Erfolg unseres Crowdfundings,...

Kurze Pause! Der Erfolg unseres Crowdfundings, in dem unglaublichen Tempo, hat uns wirklich überrascht. Alle Ziele haben wir mehr als deutlich übertroffen. Heute Mittag telefonieren wir mit der Spinnerei und gucken, wie viel Wolle wir ganz genau haben. Dann starten wir nochmal durch. Danke für Alles!

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Ein Wollprojekt aus unserer Wanderschafhaltung
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