Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Aufbereitungskonzeptes für Pferdemist, welches die (Co-)Vergärung in einer konventionellen Biogasanlage ermöglicht. Es werden die Grundlagen für die Nutzung von Pferdemist in Biogasanlagen gelegt, indem ein theoretisches Konzept in die Praxis umgesetzt wird. Mit dem Bau einer Pilotanlage im Technikumsmaßstab werden Versuchsdaten gewonnen, welche direkt auf die Praxisanlagen in der Wirtschaft übertragen werden können.
Der Pferdemist wird in einer Pilotanlage im Technikumsmaßstab aufbereitet – das heißt, Störstoffe, Sand und Stroh werden abgetrennt und die Pferdeäppel in Wasser gelöst. So kann das Stroh extern aufbereitet und die gelösten Pferdeäppel mit einem konstanten Wassergehalt direkt der Biogasanlage zugegeben werden.
Unser Projekt ist für jeden von euch von großem Interesse. Die Biogasgewinnung aus Pferdemist wirkt sich positiv auf die Umwelt aus – es entstehen keine Treibhausgase, der Anbau von den sogenannten Energiepflanzen wird reduziert und es werden fossile Energieträger wie Kohle und Erdöl eingespart.
Außerdem ist es für alle Reiter und Stallbesitzer von großem Vorteil, da sich die Entsorgungskosten von Pferdemist drastisch reduzieren können. Auch Landwirte und Biogasbetreiber können von unserem Konzept profitieren – und natürlich alle Wissenschaftler, die sich mit regenerativen Energien beschäftigen.
Während vor zwanzig Jahren nur wenige Personen ein Pferd besaßen, waren es im Jahr 2010 deutschlandweit rund 900.000 Pferde. Aufgrund der steigenden Anzahl existieren besonders in Ballungsräumen (z.B. Hamburg) große Probleme, die großen Mengen des anfallenden Pferdemists weiterhin auf Landwirtschaftliche Flächen auszubringen. Daher steigen die Haltungspreise für die Pferdebesitzer und Reitstallbetreiber und gleichzeitig stehen auch die Landwirte vor Lagerproblemen.
Gleichzeitig werden für die fast 6.000 in Deutschland existierenden Biogasanlagen Substrate gesucht, die kostengünstig und konstant über das ganze Jahr zur Verfügung stehen – beides Eigenschaften, die Pferdemist erfüllt.
Daher ist es sinnvoll Pferdemist zukünftig für die Energieproduktion zu nutzen. Aufgrund der stark schwankenden Zusammensetzung von Exkrementen und Stroh und den hohen Anteilen von Störstoffen (z.B. Sand und Hufeisen) muss der Pferdemist gezielt aufbereitet werden. Wie haben die Probleme identifiziert und haben eine Anlage entwickelt, welche alle nötigen Anforderungen erfüllt. Diese wollen wir jetzt im Technikumsmaßstab (ca. 1m³) bauen, um sie praktisch zu testen und die Aufbereitung zu optimieren. Damit kann Pferdemist in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten – und der Reitsport wird nicht noch teurer.
Bei erfolgreicher Finanzierung werden wir die Technikumsanlage in unserem Institut aufbauen, welche den Pferdemist trennt. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme optimieren wir die Aufbereitung von Pferdemist durch Versuchsreihen und entwicklen abschließend ein Konzept, welches den Betrieb unseres Aggregates im Pilotmaßstab vor einer Biogasanlage beschreibt.
Saskia Oldenburg:
Ich bin nicht nur Diplomingenieurin für Energie- und Umwelttechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg, sondern auch eine leidenschaftliche Reiterin. 2009 habe ich mein Diplom abgeschlossen und arbeite seit dem am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft an meiner Promotion. Auf dem Pferd habe ich schon gesessen bevor ich Laufen konnte und verbringe bis heute so viel Zeit wie möglich mit meinem Hund im Reitstall.
Verena Höck:
Ich studiere seit Anfang 2012 im Masterstudiengang Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Hamburg Harburg und schreibe zur Zeit meine Projektarbeit über die Vergärung von Pferdemist am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft. Auch ich bin leidenschaftliche Reiterin und verbringe außerhalb des Studiums jede freie Minute im Reitstall.
Ms.Sc. Florian Haberland schloss 2012 sein Masterstudiengang Energie- und Umwelttechnik an der TUHH und schrieb seine Masterarbeit zum Pferdemist am IUE. Natürlich ist er ebenfalls ein engagierter Reiter.
Unterstützt werden wir von Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta, welche Technischen Umweltschutz an der TU Berlin studierte und 1997 im Institut WAR an der TU Darmstadt promovierte. Bis zum Antritt ihrer Professur für Energie- und Umweltmanagement an der HAW Hamburg 2002, war sie in der Leitung verschiedener Ingenieurgesellschaften mit der Planung, Genehmigung und dem Betrieb von umwelttechnischen Anlage betraut. Seit 2011 ist sie Professorin für Abfallressourcenwirtschaft an der TU Hamburg-Harburg und leitet die Arbeitsgruppe Abfallressourcen im Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft und ist - natürlich - auch aktiv geritten.
PfEn
Unser Projekt ist um einen Tag verlängert worden, da am 20.02 noch unser Workshop zum Thema "Energetische Nutzung von Pferdemist" stattfindet...: http://berbion.de/index.php/page/Energie-aus-Pferdemist-2013-01-11
Liebe Fans und Supporter,es wurde gerade nochmals klar gestellt, dass das "Alles-oder-Nichts-Prinzip" für alle Unterstützungen gilt. Wenn wir die 10.000 Euro also nicht zusammen bekommen, bekommt ihr alle euer Geld zurück.