Seit über fünf Jahrzehnten sind die Hamburger Symphoniker, eines der drei großen Hamburger Orchester, ein Klangkörper von nationaler und internationaler Strahlkraft. 1957 gegründet, ist das traditionsreiche Orchester mittlerweile ein nicht wegzudenkender, immer wieder neue wichtige Impulse gebender Bestandteil der noch Recht jungen Idee einer Musikstadt Hamburg. Intendant Daniel Kühnel und Chefdirigent Jeffrey Tate haben sich seit Beginn Ihrer Zusammenarbeit im Jahre 2008 mit der Programmgestaltung für ihr Orchester in der Elbmetropole einen Namen gemacht. Ihre ebenso anspruchsvollen wie erfolgreichen Programme sind zum Synonym für die Konzerte der Hamburger Symphoniker geworden sind.
Mit ihrem Händchen für aufstrebende Künstler wie Pianist Francesco Tristano im vergangenen und Geiger Guy Braunstein in diesem Jahr beispielsweise und dem Engagement unabdingbarer Größen der interationalen Musikszene arbeiten sie unaufhaltsam daran, die Hamburger Symphoniker zu dem zu machen, was der Musikstadt Hamburg bislang immer noch fehlte: Ein Orchester, das sich mit der eigenen Musik und der Ausstrahlung in alle nur erdenklichen Lebensbereiche der Stadt und über deren Grenzen hinaus einmischt und von jedem Hamburger gehört und erlebt werden kann. „Diesen Anspruch - neben dem Anspruch auf künstlerische Exzellenz - zu leben und durchzusetzen, ist ein Balanceakt“, weiss Kühnel.
Neue Akzente in der musikalischen Landschaft der Stadt wie das im Sommer 2011 neben den traditionellen Rathauskonzerten erstmals durchgeführte Festival „Verwandlungen der Moderne“, bei dem Mahlers Lied von der Erde in der kammermusikalischen Bearbeitung Arnold Schönbergs sowie weitere programmatisch passende Werke der Kammermusik an unterschiedlichen Orten in Hamburg erklang, sollen diesem Anspruch gerecht werden. Der Erfolg gerade solcher herausragenden Aktionen für eine lebendige und moderne Musikstadt Hamburg geben dem Intendanten Recht in seinem Handeln: „Wir können die Musikstadt Hamburg nicht immer nur predigen und herbei reden wollen, wir müssen sie aktiv gestalten und etwas für die inhaltliche Unterfütterung dieses doch noch recht leeren Begriffs tun.“
Natürlich kann ein Orchester allein eine Großstadt nicht zu einer Musikstadt machen. Aber die Hamburger Symphoniker haben begriffen, dass man der Stadt eine ureigene, musikalische Stimme geben muss. Und sie tun alles, um diese Vision greifbar werden zu lassen, sie zu realisieren. Dass das Orchester den stetigen, von der Hamburger Kulturpolitik bereits in Aussicht gestellten Weg hin zum A-Orchester nie aus den Augen verliert und die öffentlichen Subventionen im Zuge dieser Entwicklung bereits um 63% erhöht worden sind, ist eine erhoffte Nebenwirkung dieses inneren Wandels – und eine erste Anerkennung der unermüdlichen Bestrebungen des Orchesters unter Daniel Kühnel um eine spannende Programmatik und somit um eine Musikstadt, die nicht nur über sich spricht, sondern durch die Musik auch von sich Reden macht.