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Siba Wardeh

Ich bin Siba Wardeh und bin seit zweieinhalb Jahren in Deutschland. Gleich an meinem zweiten Tag in Deutschland bin ich zusammen mit meinem Mann als ehrenamtliche Helferin in ein Pflegeheim gegangen. Ich konnte zwar kein einziges Wort Deutsch sprechen, aber ich wollte etwas Sinnvolles zu tun, Kontakte knüpfen, die Sprache lernen und auch dem Land, das mich aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Später habe ich an der von der Bundesregierung initiierten Kampagne „Deutschland kann das“ teilgenommen.
Die erste Zeit in Deutschland war sehr schwer für mich. Ich kannte niemanden hier, denn meine Freunde und meine Familie, um die ich mir viele Sorgen gemacht habe, waren noch in Syrien, wo nach wie vor Krieg herrschte. Nach und nach habe ich aber Menschen nicht nur kennengelernt sondern sogar als Freunde gewinnen können. Sie waren es, die mir das Einleben erleichtert haben, die mir über Missverständnisse hinweggeholfen haben, die aus Mentalitätsunterschieden erwachsen sind und die mir auch im Alltag praktische Hilfe geleistet haben. Ein Beispiel für eine solche Hilfe ist, dass ich durch einen meiner deutschen Freunde bei der Firma Lamilux in Rehau eine Praktikumsstelle bekommen habe.
Inzwischen bin ich seit acht Monaten bei Lamilux in meinem Beruf als Chemikerin tätig. Ich kann hier meine Sprachkenntnisse erweitern und mich fachlich einbringen. Ab April beginne ich ein Masterstudium an der Hochschule Hof. Auch hierbei unterstützt mich die Firma in jeder Hinsicht in meinen Plänen: Ich kann studieren und nebenbei noch in Teilzeit arbeiten, sodass ich finanziell abgesichert bin.
Seit ich Syrien verlassen habe, ist mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Viele denken vielleicht, ich hätte alles verloren. In gewisser Weise stimmt das auch. Aber ich habe auch viel gewonnen: Ich habe die Möglichkeit, mir ein neues Leben aufzubauen, ich habe einen festen Arbeitsplatz und ich habe die Aussicht auf einen besseren Studienabschluss. Und das wichtigste: Ich habe viele neue Freunde gefunden! Freunde geben einem das Gefühl, daheim zu sein. Und so kann ich sagen, dass ich in Deutschland eine zweite Heimat gefunden habe.
Mein Ziel ist es, diese Hoffnung und Lebensfreude, die ich wiedererlangt habe, an andere Flüchtlinge weiterzugeben, die den Mut dazu noch nicht gefunden haben. Ich möchte ihnen allen sagen, dass sie nicht aufgeben sollen und dass wir – Flüchtlinge und Deutsche gemeinsam – fast alles schaffen können, wenn wir nur bereit dazu sind.

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