Unsere Prinzipien Folge 1 - "Social Profit" heißt genau?
Stellt euch eine Welt vor, in der alle Unternehmen soziales Engagement als ihren Antrieb verstehen und ihre Profite zurück in die Gesellschaft geben! Was macht ein Sozialunternehmen aus & unterscheidet es von herkömmlichen Konzernen? In den nächsten Tagen erläutern wir hier unsere Werte & was sie für unsere tägliche Arbeit bedeuten.
Mittlerweile scheint es on vogue zu sein, das eigene Unternehmen als „sozial“ zu bezeichnen. Die Konsument*innen dürfen in den letzten Jahren bei allen möglichen Einkäufen guten Gewissens sein, sei es durch fadenscheinige Siegel, faire & nachhaltige Buzzwords oder Bierkisten für Quadratmeter. Es ist keinesfalls schlecht, dass sich Konzerne & Unternehmen Gedanken um ihre gesellschaftliche Verantwortung machen. Es ist gut, dass Öko, Fair und Bio im Mainstream keine Fremd- oder Schmipfworte mehr sind. Es fällt jedoch immer schwerer, im Dschungel aus gewitzten Werbemaßnahmen und ehrlichem Engagement zu unterscheiden. Ab wann ist man denn als Unternehmen tatsächlich „Sozial“?
Wir selbst verstehen uns als sozial, da unser Engagement kein Nebeneffekt unseres Wirtschaftens, sondern tatsächlich der Antrieb unserer Arbeit ist. Die leckeren, handwerklich gebrauten (Bio)Biere sind nur Mittel zum Zweck. Dahinter steht eine Vision: Das System von innen heraus zu verändern und es von der Produktion bis zur Gewinnverteilung fair für alle zu gestalten.
Viele Konsument*innen verbinden mit Nachhaltigkeit eine regionale Produktion unter fairen Bedingungen. Darüber hinaus wäre es aber durchaus nachhaltiger eines der drängendsten Probleme unserer Zeit zu bekämpfen: Die wachsende Ungleichheit. Wie schafft man das am besten? In dem Gewinne direkt & transparent zurück in die Gesellschaft fließen.
Immer mehr Unternehmen sprechen davon, ihre Erlöse für den sozialen Zweck zu spenden. Wie hoch diese Erlöse jedoch sind, ist von außen schwer nachzuvollziehen. Denn je höher die Ausgaben des Unternehmens sind (z. B. für Werbung, Managementgehälter, Wachstum etc.), desto geringer der soziale Erlös. Grundsätzlich heißt das: Du kannst 1 Million Euro für Werbekampagnen ausgeben und nur Eintausend für den sozialen Zweck…gelogen hast du dabei trotzdem nicht.
Quartiermeister besitzt seit mehreren Jahren den festen Satz von 10Cent pro Liter. Das heißt, egal wie hoch unsere Ausgaben in einem Jahr werden, unsere Förderung ist von Anfang an gedeckt, eingeplant und bezieht sich konkret auf unseren Absatz. Kurz: Je mehr Quartiermeister ihr konsumiert, desto mehr profitieren nicht wir, sondern in erster Linie der Topf unserer Projektförderung.
Sozial ist ein Unternehmen aber erst, wenn es auch sozial nach innen agiert. Das haben wir 2015 mit der Gemeinwohlökonomie überprüfen lassen. Als erste & einzige Biermarke sind wir überhaupt gemeinwohlbilanziert und haben ein Ergebnis erreicht, auf das wir sehr stolz sind.
Das Konzept des „sozialen Konsums“ lässt sich auf eigentlich alle Produkte des täglichen Lebens anwenden. Für uns ist der nächste Schritt ein alkoholfreies Produkt, damit wir noch mehr Menschen erreichen können. Quartiermeister kann alles sein! Welches Produkt könntet ihr euch in „sozial“ vorstellen?