Juhu - Wir haben die Hälfte erreicht!
Hallo!
Nun läuft unser Crowdfunding Projekt schon seit zwei Wochen und es ist so viel passiert!
Mit eurer Unterstützung haben wir schon mehr als die Hälfte unseres Finanzierungsziels zusammen und starten deshalb heute Abend unser Gewinnspiel! In unseren Facebook- und Instagram Stories könnt ihr erfahren, wer den Segelnachmittag mit Michael Guggenberger am Attersee gewinnt.
Und hier, wie versprochen, Julias Reisebericht:
Am 14.08. ist Michael, im Zuge der SITraN Challenge, von Gijon aus aufgebrochen um die Biskaya zu durchqueren und Les Sables D´Olonnes, in Frankreich, zu erreichen. Ich bin sehr dankbar, dass Michael mir die Möglichkeit gegeben hat, ihn auf dieser Reise zu begleiten und hautnah zu erleben, was die Faszination hinter seinem Abenteuer ausmacht.
Nach zwei Tagen und zwei Nächten Non-Stop segeln kann ich nun viel besser verstehen, was Michael meint, wenn er sagt, dass das Solo-Segeln ihn in eine Art Trance- oder Meditationszustand versetzt.
Am ersten Tag konnten wir noch teilweise die Boote der anderen Skipper sehen, nach und nach vergrößerte sich jedoch der Abstand, bis in der Nacht nur mehr zwei kleine Lichter am Horizont sichtbar waren. Ich löste Michael in der ersten Nacht für zwei Stunden Wache am Ausguck ab und fürchtete mich zuerst davor, dass die Zeit in diesen Stunden nicht vergehen würde. Doch je länger ich dort saß desto mehr entwickelte ich eine Blick-Routine aufs Meer und fand meinen ganz eigenen Rhythmus. Allein mit dem scheinbar endlosen Meer, den Wellen und schweifenden Gedanken.
Am zweiten Tag waren die anderen Schiffe vom Horizont verschwunden und wir kamen sehr gut voran. Michael musste während dieser letzten längeren Fahrt vor dem Start des Golden Globe Race verschiedene Kommunikationschecks durchlaufen, was ihn sehr gut beschäftigt hielt und mich natürlich auch, da ich alles festhalten wollte.
Safety Calls und Nachrichten wurden per Satellitentelefon verschickt und die Funkverbindung zu den anderen Skippern getestet - essenzielle Kommunikation um sich während der über 200 Tage auf hoher See nicht ganz allein zu fühlen.
Die zwei Tage auf See waren aber auch ein kulinarisches Erlebnis, ich bekam einen Einblick, wie Michael sich während seiner Reise versorgen wird und verstehe jetzt auch wozu die 40 Kisten an „Extra-Lebensmitteln“ neben den Packungen an Freeze-Dried Essen unbedingt notwendig sind ;)
Die zweite Nacht empfand ich als besonders spannend. Ganz ohne GPS, mit Navigation durch Seekarten und Messungen mit dem Sextant wusste Michael ziemlich genau wo wir unterwegs waren. Les Sables D´Olonnes lag, bevor ich schlafen ging, noch ca. 100 Meilen vor uns. Als ich um 3.30 Uhr früh meine zweite Nachtwache antrat wusste ich, dass wir aufs Land zufahren aber ich wusste nicht, wann und wo es zum ersten Mal am Horizont auftauchen wird. Als es dann kurz vor 6.00 zu regnen begann und Wolken für schlechte Sicht sorgten, war es mir allein am Ausguck dann doch zu spannend und ich musste Michael aufwecken, damit er wieder den Posten übernehmen konnte. Ich schlief sofort nochmal ein und spürte auch schon einen beginnenden Muskelkater in den Beinen, Armen und vor allem im Bauch. Durch das ständige schwanken des Boots muss der Körper ständig arbeiten um die Bewegungen auszugleichen, auch im Schlaf.
Am morgen des dritten Tages hat Michael mich dann mit den Worten: „Land in Sicht!“ geweckt. Das hat in mir ganz unterschiedliche Gefühle ausgelöst. Die Reise war schneller vorbei als gedacht und hätte tagsüber gerne noch weitergehen können. Auf der anderen Seite waren die Nächte für mich schon anstrengend und ich kann mir nur vorstellen, wie hart es für Michael sein muss, wenn er wirklich allein unterwegs ist und bis zum Verlassen der Biskaya nur für 20 Minuten am Stück schlafen kann.
Morgen beginnt das Race Village in Les Sables D´Olonnes mit vielen offiziellen Terminen bei denen wir auch Backstage dabei sein werden um den Medienrummel einzufangen, von dem wir euch dann auch berichten werden.
Danke für eure Unterstützung und bis bald,
Julia