Wie gefährlich radioaktive Strahlung sein kann, weiß man spätestens seit Tschernobyl und Fukushima. Radioaktive Strahlung ist in Deutschland viel verbreiteter als wir glauben. Ich bin mit einem Geigerzähler durch ganz Deutschland gereist auf der Suche nach radioaktiven Orten. Meine Reise führte zu Nuklearanlagen, zu einem radioaktiv kontaminierten Einkaufscenter, auf Uranhalden in Ostdeutschland und zu einem strahlenden Bolzplatz neben einer Kita.
3,5 Jahre Produktionszeit, 16 Drehorte, Finanzierung von Kameraausrüstung und Fahrten per Crowdfunding. Dank eines dritten Fundings schaffte es meine Doku „Ein strahlendes Land“ im Juni 2019 sogar ins Kino. Danach lief „Ein strahlendes Land“ in bundesweit sechzehn Programmkinos, bei den Dokumentarfilmtagen Ostthüringen und auf dem International Uranium Film Festival in Berlin.
Eine neu konfektionierte, 19 Minuten kurze Fassung des in der Kinofassung 74 Minuten langen Films veröffentlichte „funk“ im März – dieser Film wurde über 600.000 Mal aufgerufen.
Eigentlich sollte „Ein strahlendes Land“ weiter in Kinos gezeigt werden, doch dann kam Corona, geplante Vorführungen in Erkelenz (Kreis Heinsberg) und in Trier fielen aus, Kinos, die meinen Film zeigen würden, sind aktuell geschlossen. Ein Kino in Bremerhaven, das meinen Film im April zeigen wollte, was dann wegen Corona vertagt werden musste, hat seit Beginn des zweiten Lockdowns sogar dauerhaft geschlossen. Dieses Crowdfunding soll die Finanzierungslücke in der Vermarktung des Films schließen, die durch die Corona-Pandemie entstanden ist. „Ein strahlendes Land“ ist eine unabhängige und werbefreie Produktion ohne institutionelle Filmförderung, die durch die ehrenamtliche Mitwirkung vieler Beteiligter ermöglicht wurde. Gekostet hat der aufklärende Film inklusive Arbeitsstunden weit über 10.000 Euro. Durch drei vorherige Crowdfundings kamen gut 4.000 Euro zusammen.
Bislang lief „Ein strahlendes Land“ nur in Kinos, aufgrund der in der Filmverleiherbranche üblichen DVD-Sperre ist der Film noch nicht als DVD oder Video-on-Demand (VoD) erhältlich. Beim letzten Crowdfunding kam nicht genug Geld für einen VoD-Stream mit Bezahlfunktion zusammen. Wird dieses Crowdfunding erfolgreich, wird der Kinofilm für jedermann als VoD bzw. DVD/Blu-ray erhältlich sein. Gegen eine Unterstützung des Crowdfundings (siehe Dankeschöns auf der rechten Seite) erhält man - je nach Wahl - einen Code, mit dem man den Film auf Vimeo streamen kann, oder eine DVD per Post.
Von den Einnahmen werden Produktionskosten in Form von Honorar für den Arbeitseinsatz der Mitwirkenden, ein Vimeo-Pro-Account und die Umsatzsteuer, der Journalismus unterliegt, finanziert. Vier Prozent der Finanzierungssumme gehen als Transaktionskosten, vier Prozent als freiwillige Unterstützung an Startnext.
Marvin Oppong (*1982) ist freier Journalist und Dozent aus Bonn. Im Fokus seiner Berichterstattung stehen Korruption, Lobbyismus, Datenschutz und Medienthemen. Oppongs Beiträge erschienen bisher unter anderem in den Nachrichtenmagazinen SPIEGEL und stern, in der Wochenzeitung DIE ZEIT, ebenso wie in den Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau oder dem Nachrichtenportal SPIEGEL ONLINE. Weitere Veröffentlichungen der Recherchen strahlten NDR und WDR in TV-Sendungen aus.
Tel./Fax: +49 228 2279910
USt-IdNr.: DE292363174