Mrs.Philarmonica
Die Annäherung an einen Menschen, über den keine Lebensdaten bekannt sind, ist relativ schwierig..., jedoch der Zugang über die Musik liegt den MusikerInnen doch nahe. Fest steht für uns auf jeden Fall, dass die Fragestellung, ob wirklich eine Frau dahintersteht, dadurch entkräftet wird, dass ein männliches Pseudonym für eine Frau mögliche Vorteile in Form von weniger Vorurteilen brachte, ein weibliches Pseudonym für einen Mann aber keine Vorteile brachte. Also wollte diese komponierende Frau zwar ihren Namen nicht preisgeben, aber ihr Frausein nicht leugnen.
Erst einmal hatten wir vom Archiv Frau und Musik Faksimile-Kopien der Sonaten und der Divertimenti, schön geschrieben und gut lesbar, in der Zwischenzeit gibt es eine sehr schöne Ausgabe vom Furore-Verlag. Wir spielen weiterhin gerne vom handgeschriebenen Notenbild, es vermittelt uns mehr Ausdruckskraft...
Wir erleben diese Musik als sehr vielfältig und differenziert, ein Spiel mit verschiedenen Stilen auf engstem Raum, in kurze Sätze gepackt, wie es die Aufgabe eines Divertimentos sicher war, und so hören wir corellihafte italienische Elemente, deutsche empfindsame und auch französische Einsprengsel. Unterhaltsamer Musikgenuss, anders kann man das nicht nennen.