YogaZeit mit Chami

Das Plätschern der Wassertropfen auf den Dächern draußen wecken mich am Morgen auf. Bei offenem Fenster habe ich mich komplett zugedeckt, um mich zu wärmen, denn es ist Monsunzeit in Südindien. Ich schaue auf meine Uhr und es ist 5:30. Wovon ich schon lange träumte, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Nach zwei Jahren befinde ich mich wieder im Isha Yogacenter.
Das ist die Kurzfassung.
Was bis dahin passiert ist, könnt ihr unten lesen.
Mit drei Stunden Verspätung startete ich von Frankfurt aus vor fast drei Wochen, sodass ich in Delhi meinen Anschlussflug verpasst habe. Somit verbrachte ich die erste Nacht in einem Hotel mit einem anderen Kursteilnehmer, der ebenfalls zu Isha unterwegs war. Ein Tag später als geplant, erreichte ich dann mein Hotel in Coimbatore für die erste Quarantäne.
Die Stadt ist seit einigen Tagen recht offen, der Lockdown gelockert. Die Gerüche und Geräusche hier sind ähnlich wie in Sri Lanka, wo ein Großteil meiner Familie lebt. Am Anfang fiel es mir schwer, meine Augen zu schließen, weil ich an sie dachte und sie vermisst habe. Auch in die tägliche Praxis komme ich gut rein, weil um den Rest gut gekümmert wird. Essen wird an die Tür geliefert.
Nach den ersten sieben Tagen kam ich im Yoga Center unter einer weiteren Quarantäne.
Das vegetarische Essen, das hier zweimal am Tag serviert wird, kommt in einer solchen Vielfalt und ist so lecker. Man kann so viel essen, wie man möchte. Aber praktiziert man Yoga für eine Zeit lang, produziert der Körper mehr Energie mit weniger Menge an Nahrung. Ich muss auch dazusagen, dass ich dennoch einige Male zu viel gegessen habe. Wenn euch Yoga nicht überzeugt, lohnt es sich wegen des Essens hier vorbeizuschauen!
Es beginnt hier die kühlere Jahreszeit. Umgeben von der wundervollen Natur, fühle ich mich hier sehr wohl.
Während des Reisens, den Zwischenstopps, des kurzen Aufenthalts in der Lobby oder im Yoga Center treffe ich den einen oder anderen Teilnehmer und konnte mich mit den kurz unterhalten.
Es ist sehr, sehr nett, recht interessante Menschen aus allen Ecken der Welt sind dabei. Gerüchten zu Folge sind wir anscheinend die größte Gruppe, bis jetzt für diese Ausbildung zu Isha kommt. Vermutlich sollen über 200 Leute kommen! Die meisten sind schon im Ashram und einige reisen noch an. Zum Beispiel habe ich ein Paar aus Nepal kennengelernt, sie haben beide ihre Jobs gekündigt und ihr Haus in Finnland verkauft, um hier zur Ausbildung zu kommen.
Noch zwei Teilnehmer, die ihre kleinen Babys bei den Familien gelassen haben, Arzt, Kampfsportlehrer, Geschäftsinhaber, IT-ler, Köche, Ingenieur, Fremdenlegionär und paar Yogalehrer sind einige der Menschen, die ich bisher kennenlernen durfte.

Nach zwei abgeschlossenen Quarantänen und vier entnommenen PCR-Tests innerhalb zwei Wochen hoffe ich sehr, dass die Ausbildung für alle TeilnehmerInnen möglich sein wird!
Das wichtigste Teil meiner Reise beginnt jetzt. Die Vorfreude steigt :)
Ihr hört voraussichtlich in ca. fünf Monaten wieder von mir.