Wie wir mit der Wahl, was auf unsere Teller kommt die Welt retten*
All unsere Handlung haben einen Effekt. So auch was wir essen, für welche Lebensmittel wir uns entscheiden und welche Ernährungsform wir pflegen. Unsere Lebenspower aus Pflanzen zu speisen spart CO2, Wasser und Landfläche ein. Wenn wir unsere Ernährung nicht umstellen, trägt das dazu bei unseren Planeten auszulaugen. Es werden dadurch mehr Ressourcen verbraucht, als sich regenerieren können. Wenn du deine Ernährung vom Allesesser zu pflanzenbasiert umstellst, dann sparst du in einem Jahr die Menge CO2 von einem Flug von München nach Bali ein.
In seinem Buch „Wir sind das Klima“ vergleicht Jonathan S. Foer die Massentierhaltung und die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, wie diese zur Zerstörung des Planeten und zur Klimakrise beitragen mit dem Holocaust und dem systematischen Umbringen von Juden und anderen Menschen. Beide wurden bzw. werden ignoriert und verdrängt und nicht für wahr gehalten, obwohl alle Zeichen darauf hindeuten. So werden heute die Augen vor den wissenschaftlichen Erkenntnissen verschlossen und diese beiseite geschoben. Wir wollen es nicht wahrhaben, dass diese einfachen Schritte - die Ernährung umzustellen - unseren Planten retten. Dieser wird sonst in Zukunft ohne uns weiter existieren – wenn der Klimawandel so krass und irreversibel wird, dass es vereinfacht gesagt zu heiß für uns Menschen auf diesem Planeten wird.
Ich finde den Vergleich mit dem Holocaust ziemlich krass, als ich das Buch zuerst gelesen habe, aber er rüttelt mich wach. Damals ging es darum, ein politisches System zu beurteilen, heute geht es darum, wissenschaftliche Erkenntnisse umzusetzen und unsere Bequemlichkeit zu überwinden. Anzuerkennen, dass eine Lebensumstellung nötig ist, um unsere wunderschöne Welt zu erhalten, für uns und für die nächsten Generationen. Ich weiß, es klingt abstrakt, doch alles ist miteinander verbunden ist. Und es hat einen Effekt, wenn wir Produkte konsumieren, die weniger CO2 ausstoßen.
Natürlich gibt es noch andere Gründe für eine pflanzenbasierte Ernährung. Zum Beispiel das Tierleid, dass dadurch erspart wird. Zurzeit werden 27 Milliarden Nutztiere gehalten.** Sie haben oft ein kurzes Leben, in dem ihnen wenig Sonnenlicht vergönnt ist. Diese Tiere empfinden Angst. Warum tun wir dies so vielen Tieren an? Nur um den leckeren Geschmack eines Steaks oder eines Rühreis genießen zu können?
Der dritte Grund, auf eine pflanzenbasierte Kost umzusteigen, kommt etwas leichtfüßiger daher und ist deshalb auch oft mein Einstieg, wenn ich erzähle, warum ich vegan lebe. Es ist einfach sehr viel besser für unseren Körper. Es ist erwiesen, dass dadurch weniger entzündungsfördernde Stoffe aufgenommen werden, die vor allem in tierischen Lebensmitteln vorkommen. Dadurch sinkt das Risiko an chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs zu erkranken. Bei Sportler*innen legen Test nahe, dass sie wesentlich leistungsfähiger sind und sich leichter von Verletzungen erholen. Ich persönlich merke, dass ich fitter, wacher und ausgeglichener bin. Außerdem fühle ich mich wohler, wenn ich weiß, dass meine Ernährung möglichst wenig Tierleid verursacht und dem Planeten und mir besonders guttut.
Ich hoffe wir konnten euch etwas inspirieren, vielleicht testet ihr ja auch schon das ein oder andere vegane Essen oder spielt mit dem Gedanken, es zu probieren. Ich denke es ist super wichtig dabei nicht auf Genuss zu verzichten und sich leckere Dinge zu gönnen. Deshalb bin ich auch sehr dankbar für alle veganen Ersatzprodukte. Wer kennt sie nicht die Frage: Warum gibt es jetzt vegane Wurst? Wer braucht denn das? Viele sind wohl mit fleischigen Produkten aufgewachsen und das Essen ist mit Emotionen verbunden. Es ist schön, Gewohntes auch vegan genießen zu können. Ich meine, warum gibt es vegane Wurst? Leute, warum gibt es Dildos?
Teilt den Artikel gerne mit Menschen, die ihr vielleicht für das Thema begeistern wollt oder die sich dafür interessieren könnten. Ich freue mich auf eure Kommentare und Reaktionen.
* Pflanzenbasierte Ernährung hilft bei vielen, aber natürlich nicht allen Problemen unserer Welt ;-).