Von einem der auszog... und wiederkam
Sven war in der letzten Woche noch einmal in seiner Heimat, dem Erzgebirge. Fünf Tage hat er in der Seiffener Werkstatt mit angepackt. Eine erste kleine Auflage unserer Räucherbergmänner und Räucherkönige wurde erst gedrechselt und dann an die Holzkunstwerkstatt von Stephan Kaden für die Säge- und Fräsarbeiten weitergegeben.
Durch seine Mitarbeit konnten wir in der super trubeligen Vorweihnachtsproduktion sicherstellen, dass Eure Figuren noch rechtzeitig Anfang Dezember fertig gestellt werden.
Sven konnte unter der Anleitung von Werkstattmeister Stephan Kaden bei jedem Produktionsschritt mit anpacken und wir haben dadurch wertvolle Insights in die Herstellung unserer Räucherfiguren erhalten.
Das war wirklich eine spannende, aber auch anstrengende Woche (nicht nur für Sven, ich habe die Stellung in Köln mit dem Dreijährigen gehalten :-D).
Manche Werkstatttage gingen von acht bis acht.
Zu Beginn haben Stephan und Sven wieder die Lehren gebaut für die Fräs- und Sägearbeiten. In diese werden die gedrechselten Figuren eingespannt, um die Einschnitte zu sägen und zu fräsen. Die Herstellung der Lehren war eine große Herausforderung, da jedes Holzteil praktisch ein Einzelstück ist und die einzelnen Teile immer ein paar Millimeter voneinander abweichen.
Anschließend entfernte Sven die Späne von den Fräsarbeiten von Hand mit Schnittwerkzeug und der Poliermaschine.
Im nächsten Schritt ölte er die Figuren mit Bio-Hartwachsöl. So werden die Figuren unempfindlicher gegen Schmutz und andere äußere Einflüsse. Sie mussten 24 h lang trocknen. Danach polierte Sven jede einzelne Figur sorgfältig, damit die Oberfläche schön glatt wird. Und dann wurden sie ein weiteres Mal geölt. Hier packten sogar die Eltern von Sven mit an und ölten im heimischen Wintergarten im Accord.
Seiffen ist wirklich ein besonderer Ort. Vor allem in der Weihnachtszeit, wenn alle Fenster mit Lichtern erhellt werden. Der Dienstagabend war besonders atmosphärisch. Da stand Sven noch an der Säge und das Bläserensemble von der Seiffener Kirche begann zu spielen, bei dem auch Werkstattmeister Stephan Kaden die erste Trompete spielt und sein Opa ebenfalls mit dabei ist. Ganz Seiffen lag in Nebel, nur ein diffuser Lichtschein drang ins Fenster ebenso wie die Töne der Bläser.
Die Tage über kamen von anderen Seiffener Herstellern und Händlern neugierige Blicke. Was haben die beiden Kölner da vor mit diesen modernen Figuren, die wirklich sehr von der bekannten Ästhetik abweichen?
In der Werkstatt fanden unsere Figuren großen Anklang. Eine Mitarbeiterin der Werkstatt, mit der Sven gemeinsam geölt hat, berichtete, sie könne die traditionellen Sachen nicht mehr sehen und war hin und weg von dem neuem Design. Da sie an der Quelle saß, sicherte sie sich gleich zwei Exemplare, die ihr von der Maserung her sehr gefielen.
Sven wurde während der Arbeit bestens unterhalten. So berichtete Stephans Opa, der zwei Generationen zuvor die Werkstatt geleitet hat, von seinen 21 Urenkeln und fragte ihn immer wieder: "Na mein Junge, warum bleibst Du nicht einfach hier?" Harte Akquise, aber Sven konnte widerstehen und kam Ende der Woche zurück nach Köln. Im Gepäck hatte er die allerersten Räucherberge, Bergmänner und die Räucherkönige. Sie sind so schön geworden, wir sind deep in Love und freuen uns sehr, Euch bald Eure Figuren zuschicken zu können.
Nur noch wenige Tage, 80 % sind geschafft. Wir bleiben dran und geben alles!
Alles Liebe
Madlen und Sven