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Ein Film über die Hamburger Ü60 Party, seine Stammgäste und den bewegten Ruhestand.

"Faltenrock" ist ein Dokumentarfilm über das Jungbleiben jenseits von Anti-Falten-Cremes, über Lebensentwürfe, Autonomie, gelebte Gemeinschaft und den Ruhestand, der keiner sein muss.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
26.05.17 - 09.07.17
Realisierungszeitraum
Herbst 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
5.000 €
Stadt
Hamburg
Kategorie
Film / Video
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Worum geht es in dem Projekt?

Wir forschen über die ewige Jugend und werden dabei immer älter.
Als junger Mensch wollen wir uns über Altersvorsorge lieber keine Gedanken machen und haben gleichzeitig klare Vorstellungen, wie das Rentnerleben so aussieht: viele Katzen und Wellensittiche, ein Kissen auf der Fensterbank zum bequemeren Aufschreiben der Falschparker, das Musikantenstadl im Hintergrund-TV und die nächste Kreuzfahrt ist gebucht.

Und dann gibt es den „Faltenrock“. Auf der ü60-Party im Hamburger Gängeviertel begegnen wir Menschen, die unser klassisches Bild vom 'Rentner im Ruhestand' zunächst völlig auf den Kopf stellen. Hier schunkelt niemand zu Schlagern, hier „hotten“ sie gemeinsam ab zu Rock'n'Roll, Swing und Pop, schließen Freundschaft beim Bierchen oder finden eine neue Liebe.

Sie sind um die 70, fliegen nach China und nähen sich ihre Kleidung aus den mitgebrachten Stoffen. Sie bauen ihr Berufsnetz weiter aus, bringen neue Gedanken aufs Papier oder verschwinden nachts für 3 Stunden in Facebook. Genauer gesagt sind das Christian, Mechthild, Volker und Christiane. Sie sind Stammgäste der ersten Stunde und freuen sich jeden Monat wieder auf ihre Stündchen Tanz.
Wir begleiten sie zu ihren Vorträgen, schauen ihnen beim Holzschnitt über die Schulter, gehen zur Krankengymnastik und vor allem: wir hören ihnen zu.
Denn fernab von Aktionismus und feuchtfröhlicher Feierei hat doch jeder so seine Baustellen des Alters. Ob es hin und wieder der Körper ist, der sich meldet, oder die eigenen Kinder, die es nicht tun. Ob es die Rolle als Oma ist, der man nicht gerecht zu werden fürchtet, die Suche nach Nähe und dabei der Wunsch nach Unabhängigkeit.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter ist auch eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bildern davon, ein Konflikt zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Der Dokumentarfilm FALTENROCK möchte sich zwischen diesen Bildern bewegen und uns mit den eigenen Vorstellungen vom 'Altsein' konfrontieren. Wenn wir nun also immer älter werden, wird es nicht vielleicht Zeit, „Alter“ neu zu definieren? Wie schaffen wir es, selbstbestimmt zu altern und wie gestalten wir in Zukunft unser Zusammenleben? Der eine genießt die Abgeschiedenheit am Stadtrand, die andere realisiert sich mit viel Arbeit ein Wohnprojekt mitten auf St. Pauli. Sich in einzelne Lebenswelten hinein zu fühlen bedeutet auch zu erkennen: alles ist möglich.
Nur eines ist gewiss. Ruhestand muss noch lange nicht Stillstand bedeuten.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Unser Ziel ist es, einen unabhängigen Dokumentarfilm zu schaffen.
Das Projekt ist aus unserem persönlichen Interesse an einem Austausch entstanden und hat weder ein kommerzielles Ziel noch einen solchen Hintergrund.
Der Film möchte eine Verbindung schaffen zwischen zwei Welten. So schön die Ermöglichung einer Disko für Ältere für jene gewesen sein mag, die vorher keinen Ort dafür hatten, so unausweichlich(?)ist es doch auch wieder ein Raum der Abgrenzung. Denn als junger Mensch ist man dort ohne ältere Begleitung nicht erwünscht.
Monat für Monat an der Bar zu stehen und dadurch Teil dieser Veranstaltung zu sein, hat uns sehr bereichert und tut es noch. Über den Tanz haben wir Menschen kennengelernt, die in einer völlig anderen Lebensphase stecken als wir. Die Suche, auf die sie sich nach Abschluss ihres Arbeitsleben begeben müssen, unterscheidet sich in mancher Hinsicht aber garnicht so sehr von unserer eigenen.
Schön wäre es, wenn sich mit dem Film eine Tür öffnet. Wenn wir die Grenzen zwischen Alt und Jung nicht so klar ziehen müssten. Insofern richtet sich der Film an Menschen aller Altersklassen. Denn Tanz verbindet. Und im besten Fall auch durch die Kamera.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Anders als noch vor 10 Jahren ist die Altersgruppe „ü60“ zwar vermehrt in den Fokus des öffentlichen Interesses geraten. Dieses Interesse richtet sich aber vor allem an eine kommerzielle Zielgruppe, an die neue Produkte, Aktivitätsangebote und Internetforen angepasst werden. Die einzelnen Menschen hinter dieser Kategorie scheinen uns nach wie vor wenig präsent im öffentlichen Leben.
Gleichzeitig ist der Wunsch nach selbstbestimmtem Altern in Würde sehr groß. Wie uns das gelingt, hängt von jedem einzelnen ab. Das bedeutet auch, uns fernab unserer Steuerbürokratie als generationsübergreifende Gemeinschaft zu verstehen. Und nur wenn wir aufmerksam bleiben für die Bedürfnisse anderer, können wir uns die Bedingungen für ein respektvolles Zusammen-Leben bis ins hohe Alter schaffen.
Vielleicht gelingt es uns mit diesem Film, einen kleinen Teil zu diesem Verständnis beizutragen. Und damit wir alle notwendigen Leute, die zu der Fertigstellung dieses Filmes beitragen sollen, auch bezahlen können, brauchen wir dann doch noch etwas Geld.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Mit dem Geld wollen wir vor allem die Postproduktion finanzieren. Schnitt, Farbkorrektur, Tonmischung, Musikbearbeitung. Diese Arbeitsschritte sollen von Profis geleistet werden, um dem eigenen Anspruch an den Film gerecht zu werden und dem von Euch.
Bisher haben wir auf eigene Kosten und mit der Hilfsbereitschaft von Freunden und Bekannten gedreht. Alle weiteren Schritte sind nun zu aufwändig, um sie nicht zu entlohnen. Erreichen wir mit Euch die Fundingschwelle, kommen wir ein ordentliches Stück weiter. Helft Ihr uns jedoch ins Fundingziel, können wir FALTENROCK alles nötige mitgeben, um ihn in die größere Verwertungskette zu schicken, z.B. auf Filmfestivals, so dass ein größeres Publikum in den Genuss kommt. Dazu gehört eine professionelle, aufwertende Bild- und Tonbearbeitung und auch Musikkomposition, die wir aus Lizenzgründen machen müssen. Welche Dynamik sich dann entfaltet & welchen Rentner dieser Film evtl. zum Tanzen bewegt, möchten wir gern heraus finden.

Wer steht hinter dem Projekt?

Zwei junge Frauen, die sich vor 2 Jahren mit der gleichen Idee hinterm Bartresen beim Faltenrock trafen: Eine Doku über diese besondere Szene. Für uns beide ist es das erste eigene Langfilmprojekt. Leonie studierte Kulturantropologie mit Schwerpunkt auf 'Visuelle Anthropologie', fotografierte aus Spaß nebenher und begann später für Veranstaltungen auch das dokumentarische Filmen. Janina beschäftigte sich in ihrem Medienwissenschaftsstudium mit dem Dokumentarischen, arbeitete im Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart, in der Filmproduktion bei 18frames in Hamburg und wirkte bei Dokfilmprojekten der Filmakademie Ludwigsburg mit.
Wir beide finanzieren unser Leben durch Jobs fernab des Films (Bar, Yoga, persönliche Assistenz u.a.) und nutzen die Zeit dazwischen, um den Film weiter auszubauen. Wir verstehen das Filmemachen auch als einen gemeinschaftlichen Prozess. Denn ohne das Zusammenwirken von Freunden, die uns das Equiptment leihen, bei der Kameraarbeit unterstützen, inhaltliches Feedback geben (danke an so einige) und unsere wunderbaren Protagonisten, entsteht kein Film.

Janina Rasch Leonie Kock

Impressum
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Faltenrock (AT) - Dokumentarfilm
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