Ein Update zum Schreibprozess
Guten Montagmorgen! Auf geht’s in die letzte Woche. Wie versprochen folgt heute ein Update zum Schreibprozess – insbesondere zu den Gründen, die dazu geführt haben, dass Band 2 nun so viel schneller fertiggestellt werden konnte als Band 1.
Band 1 („Die Herren Vobors“) habe ich größtenteils während meines Studiums geschrieben. Neben diverse Klausurphasen gab es auch einige Auslandsaufenthalte, während derer mein Fokus ausnahmsweise nicht auf dem Erkunden von Fantasywelten lag – denn auch wir haben eine wunderschöne Welt direkt vor unserer Tür. Dementsprechend gab es Phasen, in denen „Die Herren Vobors“ nicht die Aufmerksamkeit von mir bekommen hat, die das Buch verdient hat. Auch gab es häufig nicht den Schreibrhythmus, den ich für einen konstanten Output benötige. Diese Situationen haben sich aufaddiert, sodass am Ende eine Schreibzeit von ungefähr sechs Jahren stand.
Hinzu kam dann die Angst vor dem ersten Release, sowie eine nicht existente Timeline für das Feedback der Probeleser und Probeleserinnen. Erst, als mich ein guter Freund an die klassischen Methoden des Projektmanagements (Timeline, Milestones, etc.) erinnerte, konnte ich mir einen konkreten Fahrplan zurechtlegen und auch einhalten.
Bei Band 2 („Das Juwel Tyalas“) sah der Prozess etwas anders aus. Über den Zeitraum von ca. 1,5 Jahren habe ich eine Routine gefunden, die mir erlaubt hat, das Schreiben in meinen Alltag einzubauen, ohne Gefahr zu laufen zu ausgelaugt zu sein oder andere nicht-Buch-bezogene Aktivitäten den Fortschritt der Geschichte gefährden zu lassen. Letztendlich war die Lösung super einfach. Einen Großteil des zweiten Bandes habe ich morgens vor der Arbeit geschrieben. Dies ist ein Arbeitsmodus, der für mich sehr gut funktioniert. So konnte ich die Schreibzeit von sechs auf zwei Jahre reduzieren.
Ein weiterer Faktor, der in diesem Fall die Zeitspanne von Probelesen, Korrektorat & Druckvorbereitung signifikant reduziert hat, war die Aufteilung des Buches in unterschiedliche Review-Blöcke. Meine Probeleser*innen haben nicht das gesamte Buch erhalten, sondern nur in sich logisch abgeschnittene Bereiche einzelner Charaktere. So konnten sie sich ein Bild von der gesamten Story machen, während ich mir selbst etwas mehr Zeit zum Schreiben gegeben habe. Auch wenn wir letzten Sommer wegen einer defekten Druckerpatrone gute 2 Monate in diesem Prozess verloren haben, so war der gesamte Block von Rückmeldung und Korrektorat doch deutlich schneller abgeschlossen, als dies noch bei Band 1 der Fall war.
Der größte Gamechanger bleibt jedoch die morgendliche Schreib- und Arbeitsroutine, die ich für mich entdeckt habe. Bevor ich also meinen Arbeitslaptop aufklappe, nutze ich morgens eine knappe Stunde für all die Dinge, die um Fanur anfallen. Aktuell das Einarbeiten des Korrektorats, managen der Crowdfunding-Kampagne und das Schreiben dieses Blog Artikels. Perspektivisch wird es aber wieder darauf hinauslaufen, dass ich vor der Arbeit Zeilen zu Papier bringen kann und weitere Teile von Fanur zum Leben erwecken werde.
Falls ihr Fragen dazu habt, lasst es mich gerne wissen. Noch bleibt uns eine Woche, um „Das Juwel Tyalas“ in die Welt zu tragen.
Falls ihr also jemanden habt, der zwischenzeitlich Schwierigkeiten hat, sich selbst zum Schreiben zu motivieren, leitet diesen Beitrag gerne weiter.
Ich glaube, dass es vor allem die Routine ist, die Band 2 so schnell Wirklichkeit werden gelassen hat. Klingt unromantisch und völlig fern jeglicher Schreibklischees in denen Inspiration der größte Treiber ist. Aber meine Methode war effektiv. Und sobald ihr „Das Juwel Tyalas“ lest bin ich davon überzeugt, dass ihr mir zustimmt 😊
Liebe Grüße und bis in den nächsten Tagen
Jannis