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Ein Film über die Frankfurter Homosexuellenprozesse 1950-51

Dokumentarfilm über eine moderne Hexenjagd, die sich 1950–1951 zutrug, die Frankfurter Homosexuellenprozesse; als der 19-jährige Stricher Otto Blankenstein gegen seine „Bekanntschaften“ aussagt, löst er eine Verhaftungswelle aus, der mehr als 200 homosexuelle Männer zum Opfer fallen. Heute weiß kaum einer mehr, was damals passiert ist. Ziel des Films ist es, zu verhindern, dass die Prozesse endgültig in Vergessenheit geraten.
Finanzierungszeitraum
07.02.17 - 05.05.17
Realisierungszeitraum
Juni 2017 bis Dezember 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
5.000 €
Stadt
Frankfurt am Main
Kategorie
Film / Video
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05.06.2019

Was bisher geschah

van-Tien Hoang
van-Tien Hoang3 min Lesezeit

Es sind nun mehr als 2 Jahre vergangen, seitdem die Crowdfunding-Kampagne mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen wurde. In den 2 Jahren ist einiges passiert.

Es gibt positive Dinge zu berichten, aber auch sehr viele negative. Ich müsste lügen, wenn ich hier und jetzt sagen würde, dass die negativen Dinge keinen Einfluss auf die Produktion gehabt hätten. Im Gegenteil!

Es ist ein kleines Filmprojekt von einem Filmemacher, der sich inzwischen aus der Filmbranche zurückgezogen hat, um sich seine Miete woanders zu verdienen und mit dem, was von seinem Geld am Ende des Monats übrig bleibt, Projekte wie dieses ins Leben zu rufen. Nur hat dieser Filmemacher aus Leidenschaft hier den Fehler gemacht, Menschen zu vertrauen, die vieles versprechen, aber in Wahrheit nur auf eine Gelegenheit warteten, ihm das Messer in den Rücken zu rammen.

Ich will nicht ins Detail darauf eingehen, was alles passiert ist. Nur soviel: Ich habe gelernt, dass nicht alle Menschen nur Gutes wollen.

Der Höhepunkt war ein Telefonat, das mich bis heute erschüttert.

Letztes Jahr ging mir das Geld aus. Ich setzte alle meine Hoffnungen auf eine Fördereinrichtung. Schließlich wurde mir von vielen bestätigt, dass mein Projekt alle Kriterien erfülle, um gefördert zu werden. Der Antrag wurde eingereicht und man plante bereits, die nächsten Schritte der Produktion. Dann kam das Telefonat von der Filmstiftung - mitten auf der Arbeit. Mir wurde folgendes mitgeteilt: "Laienhaft."

Das war das Letzte, was ich hören wollte.

Ich fiel in ein tiefes Loch, wusste nicht, wie es weitergehen soll. Noch mal einen Kredit aufnehmen? Meine Hausbank lehnte ab. Andere Banken stuften mich als "nicht kreditwürdig" ein. Ich überlegte mir schon, das Projekt als "gescheitert" zu betrachten, und die nächsten Jahre damit zu verbringen, das Geld an meine Sponsoren und Förderer zurückzuzahlen.

In den Monaten danach schleppte ich mich durch den Tag. Das fiel meinen Arbeitskollegen und Vorgesetzten auf und wurde sehr negativ aufgenommen. Das ging so weit, dass ich zum Arbeitsamt ging, um mich schon mal als "Arbeitssuchend" anzumelden.

Dann kam ein Anruf, den ich angesichts der vielen Rückschläge überhaupt nicht erwartete. Nach einigen ermutigenden Worten empfahl mir der Herr auf der anderen Leitung, einen Antrag bei Hessenfilm einzureichen. Eher widerwillig folgte ich seinen Worten. Ich hatte schon aufgegeben.

Im Januar 2019 kam die Nachricht: Der Antrag wurde bewilligt! (Link)

Die Förderung eröffnete Türen, die mir vorher verschlossen blieben. Ich konnte wieder planen, Gespräche führen, verhandeln und eine Lösung finden, das Projekt zu einem Abschluss zu führen. (Auch beruflich ging es wieder bergauf. Ich bin nicht mehr als "Arbeitssuchend" gemeldet.)

Nun arbeiten ich und die Mitstreiter, die mir noch geblieben sind, mit Hochdruck daran, dass der Film in diesem Jahr seine Premiere feiert.

Ob der Film erfolgreich sein wird, ist für mich nicht mehr wichtig. Für mich ist es schon ein Erfolg, wenn ich ihn endlich einem Publikum zeigen kann.

Ich weiß: Dieser Text ist alles andere als ermutigend - vor allem für blutjunge Filmemacher. Aber die Filmemacherei ist nun mal harte Arbeit mit viel Schweiß, Blut und Tränen.

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Das Ende des Schweigens
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