Fünf Schritte zur Buchveröffentlichung
Eine weitere Woche ist vergangen und ein weiteres Ziel wurde geknackt: Inzwischen hat die Kampagne 1100 € überschritten und das heißt, ich kann die gesamt erste Auflage von 150 Büchern auf Recyclingpapier drucken! Vielen lieben Dank für eure Unterstützung!
Alles weitere wird mir nun helfen, die bereits entstandenen Kosten abzudecken. Um ein Buch in guter Qualität zu veröffentlichen, passieren im Hintergrund viele Schritte, die der/die Leser/in häufig gar nicht mitbekommt. Als Selfpublisherin habe ich mich intensiv damit beschäftigt und konnte jeden einzelnen Schritt hautnah miterleben.
Als Erstes wird das Manuskript ins Lektorat geschickt. Darunter können sich die meisten Menschen nichts vorstellen (so ging es mir anfangs auch), dabei ist dies in meinen Augen der wichtigste Schritt hin zu einem qualitativ hochwertigen Buch. Im Lektorat wird das Manuskript nämlich von vorne bis hinten genaustens unter die Lupe genommen. Inhaltlich Schwachstellen werden aufgedeckt, der rote Faden überprüft, Unstimmigkeiten herausgepickt, sprachliche Einheit sichergestellt ... Dabei habe ich als Autorin das letzte Wort und kann bei jeder Änderung selbst entscheiden, ob ich sie übernehmen möchte oder nicht. In den meisten Fällen ist das aber natürlich sinnvoll, denn Lektoren/innen bringen jede Menge professionelles Know-how mit.
Neben dem Lektorat hat Funkenfeder eine weitere inhaltliche Prüfung durchlaufen: das Sensitivity Reading. Das ist optional, aber bei vielen Texten sinnvoll - vor allem bei solchen, die Diversity miteinbeziehen. Ein/e Sensitivity Reader/in überprüft nämlich, ob marginalisierte Personen und sensible Themen im Manuskript richtig dargestellt wurden, also so, dass die Darstellung nicht verletzend oder gar schädigend wirkt. Wenn schon Diversity, dann richtig! Da meine Hauptfigur in Funkenfeder schwarz und lesbisch ist, war mir ein Sensitivity Reading sehr wichtig und hat mir auch in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet.
Der letzte Schritt in der inhaltlichen Überarbeitung ist das Korrektorat. Hierbei wird das Manuskript noch einmal akribisch studiert, um auch die letzten Rechtschreibfehler herauszulöschen. Nach einer Weile wird man beim Überarbeiten nämlich richtig betriebsblind. Ich war selbst erstaunt, wie viele Fehler all die anderen Überarbeitungsschritte überlebt hatten. Und ihr kennt das ja sicher: Selbst in gedruckten Büchern findet man immer irgendwo noch einen fiesen Rechtschreibfehler, der sich durchgemogelt hat. Letzten Endes sind wir eben alle nur Menschen, aber wir geben unser Bestes.
Nachdem der Text tipptopp ist, muss nun die Druckdatei vorbereitet werden. Beim sogenannten Buchsatz wird alles ein letztes Mal ordentlich formatiert und angerichtet, sodass der Text auch gut lesbar ist. Das erfordert mitunter etwas Knobeln, wenn die Absätze nicht so wollen wie die Gestalterin. Dabei ist der Buchsatz für das Druckbuch wiederum anders als der für das E-Book.
Damit das Buch ein richtiger Hingucker wird, darf eine ordentliche Gestaltung nicht fehlen. Dafür habe ich eine Illustratorin angeheuert. Sie hat nicht nur das wunderschöne Buchcover von Funkenfeder gestaltet, sondern auch vier Illustrationen für das Innere des Buches. Außerdem hat meine Schwester, die ebenfalls Künstlerin ist, für das Buch Kapitelzierden entworfen, die ihr auf dem Foto oben sehen könnt.
Funkenfeder hat all diese Schritte bereits durchlaufen, nur der Buchsatz ist noch in den letzten Zügen. Wenn es so weit ist, gebe ich das Buch in den Probedruck und freue mich schon sehr darauf, das erste Exemplar in den Händen zu halten. Währenddessen bleibt es nicht langweilig, denn im Hintergrund passieren natürlich noch weitere Schritte, wie Organisation des Buchvertriebs, Marketing, etc. So eine Buchveröffentlichung bereitet viel Arbeit, aber auch jede Menge Freude. Leider bereitet sie auch jede Menge finanzielle Ausgaben, deswegen freue ich mich weiterhin über eure Unterstützung, die mir hilft, die Kosten für die einzelnen Schritte zu begleichen <3
