Drehalltag - dem Auf und Ab des Lebens folgen
Vieles ist einfacher in unserer zweiten Drehphase im Oktober und November 2014: Wir sind ein eingespieltes Team, das einen Tonmann hinzugewonnen hat. Wir können auf unzählige hilfreiche Kontakte bauen - zu Gerichten, Menschenrechtsorganisationen und zur Filmszene von Buenos Aires. Und vor allem kennen wir unsere Protagonisten, folgen einer Art Drehbuch und wissen, was wir in den kommenden Wochen an Bildern und Szenen einfangen möchten.
Doch der Weg zum fertigen Film ist manchmal auch aufreibend und steinig: Eine defekte Kamera sowie erste Drehtermine, die verschoben werden, sind erst der Anfang. Einige Tage nach der Ankunft von Kamerafrau Aline in Buenos Aires bestätigt sich, was wir schon länger befürchtet haben: Unsere Protagonistin Catalina wird nicht weiter für Dreharbeiten zu Verfügung stehen. Sie schreibt uns: "Nehmt es mir nicht übel, aber es tut mir nicht gut, in der Öffentlichkeit zu stehen. Ich möchte mich jetzt auf das konzentrieren, was mir Kraft gibt." Das seien vor allem die Kunst und ihr Mann Rodrigo.
Neuer Schwung für die Organisation der "Abuelas"
So nachvollziehbar Catalinas Begründung ist und so sehr wir ihre Entscheidung respektieren, so bitter ist sie dennoch für uns. Zu allem Überfluss regnet es in jenen Tagen in Buenos Aires ununterbrochen, und in unserer Wohnung, in einem Altbau aus dem 19. Jahrhundert, wird es feucht und kalt. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und sehen bald, dass es Entwicklungen gibt, die dem Film nochmals eine ganz neue Wendung geben können.
Da ist zum Beispiel ein neuer wiedergefundener Enkel, durch den die Organisation der Großmütter einen erstaunlichen Wandel durchlebt hat. Und da sind gesellschaftliche Entwicklungen, die für die Geschichten unseres Films von großer Bedeutung sind. Mit den neuen Wendungen, die wir vorfinden, bekommt schließlich auch unser Drehplan eine etwas andere Richtung. Einen Eindruck von den neuen Aspekten unseres Films bekommt ihr im nächsten Blog-Eintrag!