Entstehungsgeschichte
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Entwicklung von Green Deal
Wie ist Green Deal eigentlich entstanden?
Gute Frage! Nun, das ist eine lange Geschichte, aber ich werde mich kurz fassen.
Als Kind bin ich mit 9 Jahren in einen Schachklub eingetreten und habe Schach intensiv betrieben, bei Bayrischen Meisterschaften teilgenommen etc.
Generell habe ich strategische Brettspiele gespielt, meistens haben mir aber Spielpartner gefehlt.
2008 bin ich nach dem Bachelor mit 22 Jahren nach Berlin gekommen. Ich habe in einem engen thailändischen Restaurant am Rosenthaler Platz am Tisch mit einer Frau, namens Kathrin gesessen und wir kamen ins Gespräch. Dann verließ sie das Lokal. Ca. 10 Minuten später ging ich in das Hipster Café St. Oberholz und traf sie zufällig wieder!
Wir philosophierten über das Leben und Kathrin fragte mich, was ich in meinem Leben machen möchte. Ich war gerade in einer kreativen Phase (so nennt man das in Berlin, wenn man arbeitslos ist ;) und wusste noch nicht so recht, was ich machen wollte. Aber in diesem Moment hörte ich mich sagen, als ob ich keine Kontrolle mehr über mein eigenes Mundwerk hatte: "Ich will Brettspiele entwickeln." Einmal ausgesprochen gefiel mir der Gedanke.
So schnell kam es aber nicht dazu. Erstmal arbeitete ich noch als Unternehmensberater, dann fing ich einen Master an. Im Auslandssemester in den Niederlanden, in einer zumindest gefühlt 7 qm kleinen Klause auf dem Campus mittem im Wald und fernab der zahlreichen Zerstreuungen der großen Stadt Berlin, hatte ich plötzlich Zeit. Sehr viel Zeit.
Ich dachte daran, welche Brettspiele ich mochte, und was man daran noch verbessern hätte können. So fand ich die Auktion um die Zugreihenfolge im Brettspielklassiker "El Grande" toll, aber dachte, dass es etwas langweilig ist, dass man nur mit einem Set aus vorgebenen Karten bietet und nicht dynamischer mit Resourcen bietet, die man hat.
Also änderte ich den Mechanismus, insofern als dass man Geld bietet, was man aber auch für die Bezahlung der Karten benötigt. Dadurch ist die Auktion noch spannender und strategischer, da man soviel bieten möchte wie nötig, um frühzeitig an der Reihe zu sein. Gleichzeitig sollte man aber nur so viel bieten wie nötig, damit man sich die Karten dann noch leisten kann.
Da ich Volkswirtschaft, BWL und Innovation Management & Entrepreneurship studiert hatte, wollte ich aber ein Wirtschaftsspiel machen. Aber ich hatte auch Philosophie studiert und der Idealist in mir wollte nicht ein "normales" Wirtschaftsspiel machen, sondern eines, indem Nachhaltigkeit eine Rolle spielte. Also nannte ich das Spiel "MoRally", wie eine Moral Rally, also ein moralischer Wettstreit. In folgendem Artikel wird genauer beschrieben, welche Motivation hinter der Entwicklung steht: http://qz.com/151938/the-orphan-saved-by-the-power-of-games/
Für die ersten Prototypen druckte ich meine Karten aus Excel aus, dementsprechend sahen die Protoypen auch aus ;)
Die ersten Testrunden waren mit Freunden und im Brettspielklub "Fanaat" auf dem Campus in den Niederlanden. Die erste Version funktionierte noch gar nicht, aber nach vielen Veränderungen und ca. 50 Testrunden innerhalb 3-4 Monate funktionierte das Spiel an sich und erreichte schon ca. 70% der finalen Form des Spiels. Das Feedback war gemischt, so dass ich immer wieder kleine Veränderungen zwischen den weiteren 350 Testrunden machte, bis das Spiel die heutige Form erreicht hatte. Inzwischen hatte ich gemerkt, dass der Name MoRally nicht so toll ist und dem Spiel auch nicht gerecht wird, weil man ja auch unmoralische Dinge tun kann. Daher der neue Name Green Deal, viel besser oder? Und in den letzten 50-100 Testrunden war das Feedback der Testspieler so positiv, dass ich wusste: Jetzt ist Green Deal fertig!
Und jetzt schicke ich Green Deal auf eine wunderbare Reise mit Euch!
Euphorische Grüße
Euer Juma
PS: Wie findet Ihr die Geschichte und woher kommt Eure Spiel-Leidenschaft?
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Development of Green Deal
How was Green Deal developed? Good question! Well this is a long story but I'll try to make it short:
As a child I entered a chess club. I was pretty ambitious, competed in Bavarian championships etc. In general I loved strategy board games but I rarely found partners.
In 2008 after my Bachelor degree I moved to Berlin. Once I sat in a tiny Thai restaurant next to a woman called Kathrin and we started a casual conversation. Then, she left the restaurant. After about 10 minutes I also left and entered the Hipster Café St. Oberholz. And there she was again!
We philosophized about life and Kathrin asked me about what I wanted to do with my life. At the time I was in a creative phase (that is what Berliners call it when they are unemployed) and I didn't really know what to do. However, in this very moment I heard myself saying as if I had no control over my gab: "I want to develop board games!" I really liked the thought once it was exclaimed.
It didn't happen that fast, though. First I began to work as a consultant and then I entered a master program. During my studies abroad in the Netherlands I lived in a tiny room on the campus in the wood that felt like 7 square metres. I was very very far away from all the urban distractions of Berlin. So I had time, a lot of time.
I thought of board games I liked and how they could be improved. I liked the auction for the turn order in the classic "El Grande" but I thought it was a bit boring that you only bid with a fixed set of cards rather than with a dynamically changing amount of resources that you possess.
Thus, I tweaked the mechanism such that you bid money that you also need to pay for cards. That way the auction the auction becomes more exciting and strategic because you want to bid as little as possible but as much as necessary because you also need to still afford the card you want.
Due to my studies in economics, business administration, Innovation Management & Entrepreneurship I wanted to create a business game. However, I also studied philosophy so the idealist in me wanted to make it a different business game by adding the theme of sustainability. So I called the game MoRally like a Moral Rally. In the following article the deeper roots of my motivation are explained in greater detail: http://qz.com/151938/the-orphan-saved-by-the-power-of-games/
For the first prototypes I printed the cards out of Excel. You won't be surprised if you see pictures ;)
The first test rounds were with friends and in the board game club "Fanaat" on the campus in the Netherlands. The first version of the game did not really work yet but after several changes over about 50 game session within 3-4 months, the game was solid and reached about 70% of the final form. The feedback was still mixed so that I made many small changes over the further 350 test sessions until the game reached the current form. In the meantime I realized that the name "MoRally" was not so cool and that it didn't even fit the game so well because you could also do immoral things. So the new name is Green Deal, a lot better, isn't it? In the last 50-100 test sessions the feedback of the test players was so positive that I knew: ok now Green Deal is done!
And now I let Green Deal free to go on a wonderful journey with you!
Euphoric greetings,
Your Juma
PS: How do you like this story and what are the reasons for your love for games?