Finanzierung der Studenten
Im Sommer 1912 haben zwei Schweizer und zwei Deutsche die grönländische Eiskappe mit Hundeschlitten von West nach Ost überquert.
Es war ein Jahr vor Wegener und Koch (1913) die erste rein geowissenschaftliche Eisüberquerung und nach Nansen (1888) die zweite erfolgreiche überhaupt.
2002 haben wir die historische Route über das Inlandeis auf Skiern erstmals bewältigt und ein glaziologisch-geodätisches Messprogramm realisiert. Wiederholungsmessungen fanden 2006, 2010, teilweise 2012, 2015 und ebenfalls teilweise 2017 statt.
Auf den Spuren von Alfred de Quervain, dem Leiter der Expedition von 1912, haben wir 2002 begonnen, Höhen und Höhenänderungen zu messen. Ziel ist ein Monitoring des Gletscherrückgangs im südlichen Grönland. Mit moderner, satellitengestützter Messtechnik kann dies mit wenigen Zentimetern Genauigkeit erfolgen. Aus den Höhenänderungen kann der Massenverlust des Gletschers bestimmt werden. Das Besondere dabei ist, dass wir möglichst nur auf Sportlogistik, also Ski und selbst gezogene Pulkas (bootförmiger Schlitten, der zum Transportieren von Gepäck benutzt wird), zurückgreifen. Die Schneebeschaffenheit und die extremen Verhältnisse in den Randzonen lassen den Einsatz schwerer Technik meist nicht zu.
Das Projekt wird von dem gemeinnützigen Verein "Iceploration e.V." getragen, der die Organisation und Durchführung von wissenschaftlichen Expeditionen in Polarregionen unterstützt, sowie die Ergebnisse der Expedition und Aktivitäten in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Medien und auf entsprechenden Veranstaltungen veröffentlicht und präsentiert.
Im engen Kontakt mit diversen Hochschulen, wie der BTU Cottbus, der Beuth Hochschule Berlin und der CTU Prag, werden die Messdaten verarbeitet und analysiert.
Weitere Infos unter: www.iceploration.de
Ziel ist die Bestimmung von Höhen und Höhenänderungen entlang der Traverse mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern. Diese lassen sich mit Satellitenmessungen und mit den Daten der vergangenen Überquerungen vergleichen und analysieren.
Die erwarteten jährlichen Höhenänderungen liegen zwischen wenigen Dezimetern im Zentralbereich des Eises (über 2000 m hoch) und mehreren Metern im Randbereich. Daneben sollen Eisbewegungen und weitere glaziologische Parameter, wie Dichte, Eishorizont und jährliche Zu-/Abnahme bestimmt werden.
Dies stellt die Grundlage für mehrere wissenschaftliche Arbeiten dar, darunter zwei Bachelorarbeiten und eine Masterarbeit.
Klimaschutz ist ein topaktuelles und sehr wichtiges Thema, welches alle Menschen betrifft.
Die Eiskappe Grönlands dient als „Anzeiger“ für globale Klimaveränderungen. Wer die aktuelle Presse verfolgt, ist vermutlich mehrfach auf die vehementen und kritischen Veränderungen in arktischen Regionen gestoßen.
Genaue Messungen und Datenauswertungen sind notwendig, um aussagekräftige Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Weiterhin dienen die Bodenmessungen als Kontrolle für Satellitendaten, die flächendeckend die Gesamtbilanz der Massenveränderungen wiederspiegeln.
Es erfolgen bei der Überquerung zudem Dichtemessungen, um Massenbilanzen festzustellen und nicht nur vom „Verschwinden des Eises“ im Kontext des Volumens zu reden.
Es wird mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln ein wichtiges und spannendes Forschungsprojekt fortgesetzt.
Ein Teil der finanziellen Mittel muss jedoch aus Spendengeldern erwirtschaftet werden und ist notwendig, um das Forschungsprojekt erfolgreich durchzuführen!
Das Geld soll in der Feldkampagne im Juli-September 2020 für die Finanzierung der Reise von drei Studenten und für den Ausrüstungstransport (ca.500 kg) an den Startpunkt in Ostgrönland und die Bergung der Ausrüstung in Westgrönland mit jeweils einem Hubschrauberflug verwendet werden.
Überblick über die Gesamtkosten (geschätzt für 5 Personen, 40-45 Tage Eisquerung):
Gesamtaufwand geschätzt: 56.450 €
Für die erforderliche Ausrüstung (Zelte, Schlitten, Bergsicherheitsausrüstung, usw.) kann z.T. auf den „Expeditionsfundus“ zurückgegriffen werden. Fehlende Positionen werden gekauft oder durch Unterstützer und Sponsoren bereitgestellt.
Durchquerungsteam
Frank Polte - Expeditionsleiter (Ingenieur, Molde NOR/GER)
Steffen Welsch - stellv. Expeditionsleiter (Bergführer, El Calafate ARG/GER)
Dipl.-Math. Thomas Hitziger - fachliche Leitung (Dozent BTU Cottbus-Senftenberg)
Luisa Näke - Messungen (Studentin BTU Cottbus-Senftenberg)
Marco Schütze - Messungen (Student Beuth Hochschule für Technik Berlin)
Team an der Ostküste
Fabian Fohler - Messungen an der Ostküste (Student BTU Cottbus-Senftenberg)
Prof. Dr.-Ing. Karel Pavelka - Radargeodätische und photogrammetrische Arbeiten an der Ostküste (CTU Prag)
Iceploration
Registriert beim Vereinsregister Potsdam VR 8709 P
Leider hat sich in der Beschreibung ein Fehler eingeschlichen. Die Überquerung findet im Gegensatz zu der von Quervain von Ost nach West statt.