Filmtipp
Hallöchen liebe Fans und UnterstützerInnen,
erst kürzlich entdeckte ich den Film "The Arbor" und muss ihn euch direkt ans Herz legen:
Andrea Dunbar ist 15 und gebärt ein totes Baby. Im gleichen Jahr schreibt sie das autobiographische Stück "The Arbor" für die Schule, in dem sie einen schwangeren Teenager vom Vater misshandlen lässt. Der Vater ist in Dunbars Leben der Freund. Drei Jahre später, 1980, wird das Stück in London's Royal Court Theatre aufgeführt. Ebenfalls 1980 bekommt sie nach ihrer Tochter Lorraine (1979) ein weiteres Mädchen mit einem anderen Mann, später von einem dritten einen Sohn. Sie leben unter anderem in einem Heim für misshandelte Frauen. Dort wird Dunbar zu einer heftigen Trinkerin. Mit 29 Jahren stirbt sie 1990 an einer Gehirnblutung. Als Lorraine 29 ist, konfrontiert sie sich mit ihrer Mutter, während sie ihre Haftstrafe von mehr als drei Jahren absitzt. In einem zugedrönten Zustand gab die drogenabhängige Mutter dem zweijährigen Sohn einen Teelöffel Heroin. Selbst mit 14 vergewaltigt, an Raub beteiligt, und mit häuslicher Gewalt konfrontiert, hatte sich Lorraine Dunbar zusätzlich prostituiert.
Alles nur Fiktion aus Hollywood? Nein, die Dunbars gab und gibt es in England. Ihre Geschichte wird nacherzählt, die Schauspieler bewegen ihre Lippen zu den Audiospuren von tatsächlichen Gesprächen mit Familienmitgliedern und zu Textfragmenten des Stücks "The Arbor".
"They'll forget all about us by tomorrow", sagte Andrea Dunbar 1980.
Wenn ihr euch an das Thema häusliche Gewalt traut und der Fiktion nicht vertraut, könnte ihr in "The "Arbor" erkennen, wie der gefangen nehmende Kreis der Gewalt nicht durchbrochen wird und so einen ungehinderten Drehmoment erlebt.
Die Süddeutsche veröffentlichte vor Kurzem einen Artikel zu einem ähnlichen Schicksal: www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/sz-adventskalender-nach-vorne-schauen-1.2273265
Hinterlasst doch einen Kommentar darüber, wie euch der Filme berührte.
Allen noch einen schönen Sonntag!