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Die Opfer und Täter von häuslicher Gewalt leben mitten unter uns. Oft unbemerkt. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass bis zu einem Viertel aller Menschen zu Hause unter Gewalt leidet. Doch es gibt kaum konkrete Zahlen. Ich möchte zum ersten Mal alle regionalen Daten für Deutschland zusammentragen und aufbereiten. Diese Zahlen sollen zeigen, wo häusliche Gewalt in unserer direkten Umgebung passiert. Dazu sollen Gespräche mit Opfern und Tätern Einzelschicksale schildern.
Finanzierungszeitraum
15.12.14 - 21.01.15
Realisierungszeitraum
bis März 2015
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Mindestbetrag (Startlevel): €
2.000 €
Stadt
Berlin
Kategorie
Journalismus
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26.12.2014

Gewalt ist überall

Janine Engeleiter
Janine Engeleiter2 min Lesezeit

Liebe LeserInnen,

die Datenerhebung ist komplizierter als gedacht und wird mehr Durchblick und Zeit beanspruchen als erwartet. Blicke ich durch, werde ich euch davon wissen lassen.

Einige Gespräche mit Betroffenen haben sich in den letzten Jahren und besonders während der vergangenen Wochen ergeben. Hier einige derer Worte:

"Ich erinnere mich sehr gut, wie meine Mutter geschlagen wurde. Ich wollte sie jedes Mal beschützen. Dann schlug er mich. Ich habe ihn gehasst." (männlich, 35 Jahre)

"Mehr als 40 Jahre später bin ich noch wütend. Jeden Tag hat er mich verprügelt, weil ich ihm nicht passte, dieses nicht, jenes nicht. Ich konnte mich nicht wehren. Dumm, dass er schon gestorben ist. Ich wollte mich rächen, fand aber nie den Mut. Jetzt muss ich allein mit der Wut leben." (männlich, 55 Jahre)

"Es war spät, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Er war schon zu Hause und wartete, aber ich wollte nicht reden. Ich setzte mich ans Fenster und rauchte. Der Aschenbecher flog einen Zentimeter an meinem Kopf vorbei. Man, hatte ich Glück! Kurz darauf prügelte er mich windelweich. Ich bin froh, dass unser 4-Jähriger jenes Mal nicht die Tür öffnete." (weiblich, 24 Jahre)

"Als ich ein kleines Kind war, passierte etwas, aber ich kann mich nicht gut erinnern und meine Mutter leugnet es. Ich weiß nicht, ob sich das jemals aufklären wird." (weiblich, 31 Jahre)

Am 22.12. feierten Obdachlose mit Frank Zander zum 20. Mal das Obdachlosenfest. Auch hier zeigten sich Folgen häuslicher Gewalt. Viele Jugendliche waren dabei, einige von ihnen hatten sich gegen die Gewalt zu Hause und für die nassen Straßen entschieden. Es begleitet sie die Hoffnung auf Besseres.


Danke für eure Unterstützung in jeglicher Hinsicht!

Ich wünsche allen noch geruhsame Tage nach der besinnlichen Zeit!

21.01.2015

Danke!

Janine Engeleiter
Janine Engeleiter1 min Lesezeit
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