Musikerporträt 8 - Moritz Wesp
Mit seinen gerade mal 28 Jahren kann Moritz Wesp bereits auf eine internationale Ausbildungs- und Konzertkarriere zurückblicken. Geboren in Frankfurt am Main, aufgewachsen und musikalisch sozialisiert in Rüsselsheim (einem jener abseits der großen Städte gelegenen Hotspots, aus denen immer wieder Jazztalente hervorgehen), Preise bei Jugend Jazzt, Mitgliedschaften in Landes- und Bundesjazzorchester, Studium von Posaune und Komposition in Luzern und Köln. So weit, so "normal" - oder wenigstens verbreitet in Jazzkreisen gerade jüngerer Generationen.
Was bei Moritz besonders auffällt, ist jedoch sein breites Interessenspektrum und die damit einhergehende Offenheit im Herangehen an jede Form von musikalischer Äußerung. Er beherrscht nicht nur ganz selbstverständlich das eigene Instrument, sondern ist stets darauf bedacht, Musik aus vielfältigen Blickwinkeln zu betrachten, mit ihr zu experimentieren und sie in anderen Sinnzusammenhängen neu zu erleben.
Seine Lehrer in Köln? Ja, ein Posaunist (Henning Berg) - aber eben auch ein Pianist (Hubert Nuss), ein Saxofonist (Frank Gratkowski), ein Bassist (Dieter Manderscheid) und ein Komponist (Siegfried Koepf). Zur Posaune wechselte er damals wegen der Schulbigband, vorher hatte er bereits Klarinette, Klavier und Tenorhorn gespielt. Moritz ist ein hochspezialisierter Generalist.