September-Update und erste Dankeschöns
Moin vom Bornwiesenof,
es ist ein paar Wochen - nein, sogar Monate her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Auch wenn es aus der Ferne vielleicht so scheinen könnte, wir waren nicht untätig.
First things first: die Abwicklung des Startnext-Geldes hat problemlos geklappt. Plötzlich sah das Konto sehr anders aus und wir konnten anfangen konkret zu planen und Bestellungen in die Wege zu leiten.
Auch wenn die Ideen vorher schon klar waren, die "Überfinanzierung" bringt uns in die tolle Situation, ein paar Dinge auszuprobieren, für die sonst wahrscheinlich weder wir noch irgendein anderes unabhängiges Projekt die Mittel gehabt hätte. Die sind zwar noch nicht konkret Thema, aber auch bei den schon im Vorhinein vorgesehenen Anschaffungen hatte ich die Gelegenheit mich nochmal genau hineinzufuchsen, um wirklich das Beste für alle Beteiligten herauszuholen.
Das Umsetzen der Dankeschöns dagegen habe ich noch hintenan gestellt. Die nächsten Wochen werden wir aber versuchen die Taschen und Postkarten loszuschicken. Ich hatte sie für August angekündigt und die Verspätung nicht entschuldigt, ich hoffe das ist OK.
Ich bin immer gegen Ausreden, aber es ist ja unser gemeinsames Projekt, deswegen eine Erklärung an dieser Stelle: das Hineinfuchsen in die verschiedenen Themenbereiche hat mehr Zeit gebraucht als ich vermutet hätte. Insbesondere die Ausrüstung des Winter-Hühner-Gewächshauses, bei dessen Umsetzung ich Unterstützung der Firma FVG-Folien bekomme, hat einiges an Denkarbeit erfordert. Auch die Planung des Schlachtraumes, die Materialfindung für die Umsetzung, die Konzepterstellung für das Veterinäramt und nicht zuletzt der erforderliche Sachkundenachweis, um Geflügel für den Verkauf schlachten zu dürfen mussten abgeschlossen werden, um die Umsetzung vor dem Winter hinzubekommen.
Unser Projekt stößt immer wieder auf Interesse und ich merke vor allem auch in Gesprächen mit Kolleg*innen, was wir mit der Umsetzung des Crowdfundings geschafft haben. Die Bereitschaft von Erzeugerseite, zugunsten der Tiere auf Einnahmen zu verzichten ist ähnlich unfassbar klein, wie die Bereitschaft vieler Kunden, für achtsam erzeugte Produkte den nötigen Preis zu zahlen. Ohne Eure Unterstützung wäre mir vermutlich genau jetzt die Luft ausgegangen und ich hätte meine Ansprüche herunterstufen müssen: von "ich möchte ein Konzept entwickeln, das auch auf anderen Betrieben umgesetzt werden kann" zu "ich mach das jetzt für unseren Eigenbedarf und die Anderen sollen sehen, was sie machen". Wir ziehen es aber durch - und nicht nur das.
Anfang August habe ich das Protokoll der Demeter-Geflügeltagung in die Hand bekommen. Ein kleiner Vermerk hat mein Interesse geweckt: es wurde festgestellt, dass aktuell keine Wachtelprodukte Demeter-zertifiziert werden könnten. Es gibt zwar Bio-Wachteln, auch Verbands-zertifizierte Wachelprodukte, aber keine der vorhandenen Richtlinien entspricht dem Anspruch von Demeter, weswegen zur Richtlinienentwicklung für die Wachtelhaltung eine Arbeitsgruppe angestrebt wird. Für diese Arbeitsgruppe habe ich mich gemeldet und werde mit dem gleichen Ansatz an die Sache herangehen, mit dem wir die Hühnerhaltung angehen: keine Kompromisse. Es ist ein kleines Nebenprojekt, aber eines, mit dem ich viel Freude habe und das ich für extrem wichtig halte: viel besser, als im Nachhinein alles anders machen zu müssen ist, wenn man von Anfang an versucht den Standard hoch zu halten.
So weit, so gut. Ich versuche, in Zukunft ein bisschen regelmäßiger Updates zu schreiben, die Umsetzung der Planungen wird dafür dann auch ordentlich Stoff liefern. Falls ich es schaffe, werde ich den "Hofhuhn"-YouTube-Account, den ich extra für das Startnext-Video angelegt habe, weiter nutzen und füllen und Euch so die Gelegenheit geben, über bewegte Bilder einen Eindruck zu bekommen.
Bis bald,
Ingmar