Wir beschäftigen uns dieses Jahr mit metabolic channeling.
Beim metabolic channeling wird die Reaktionsgeschwindigkeit eines Synthesewegs erhöht, indem die Enzyme in räumliche Nähe zueinander gebracht werden. Dies findet auch in der Natur, zum Beispiel bei der mitochondrialen Atmung, statt, indem große Multienzymkomplexe gebildet werden. Wir versuchen dies auf zwei verschiedenen Wegen synthetisch nachzustellen.
Bei unserem ersten Ansatz nutzen wir die DNA-Bindefunktion von dem dCas9-Protein aus, um die Enzyme für die Synthese eines Markers auf einer DNA-Erkennungssequenz hintereinander anzuordnen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Erstens werden die Enzyme direkt an dCas9 gebunden oder zweitens nutzen wir Aptamere um die Enzyme mit unserer DNA-Erkennungssequenz zu verbinden.
Da sich die im Video dargestellte Beta-Carotin-Synthese als nicht umsetzbar herausgestellt hat, nutzen wir Auxin als Marker.
Der zweite Ansatz beschäftigt sich mit einem Phänomen namens Liquid-liquid-phase separation. Dabei entstehen membranlose Zellorganellen (auch Tröpfchen/droplets genannt), die durch bestimmte Domänen von Proteinen induziert werden. Eine solche Domäne ist Ddx4. Wir wollen untersuchen, ob durch die Fusion von den jeweiligen Enzymen an Ddx4 diese Tröpfchenbildung in Hefe funktioniert und dadurch eine räumliche Nähe der Enzyme für Channeling ermöglicht wird.
Studenten sollen Laborpraxis bekommen, ein Projekt leiten und organisieren und sich international vernetzen und austauschen können. Natürlich geht es auch um die Weiterentwicklung der synthetischen Biologie und Biotechnologie.
Angesprochen werden sollen Studenten aus MINT-Fächern, aber auch aus anderen Fachbereichen (z.B. für das Web-Design oder die Öffentlichkeitsarbeit). Zudem sollen auch Promovierende und PostDocs dazu animiert werden, das Studententeam mit zu unterstützen und zu leiten.
Für uns Studenten ist iGEM eine einmalige Möglichkeit, früh in unserer Laufbahn ein eigenes Projekt zu planen, es umzusetzen und sich - gemeinsam mit dem Team - einer Sache zu verschreiben und einander zu vertrauen. iGEM ermöglicht es uns, den wissenschaftlichen Prozess fächerübergreifend und von allen Facetten aus zu erleben, uns international zu vernetzen und auszutauschen.
Der Wettbewerb wird von uns komplett eigenfinanziert. Da wir dazu allein nicht in der Lage sind, benötigen wir eure Hilfe. Hauptsächlich brauchen wir das Geld für die Eintrittsgebühr zum Giant Jamboree in Boston, bei dem alle Teams ihre Projekte vorstellen, der Jury gegenübertreten und Medaillen vergeben werden. Die Spenden werden jedoch außerdem in folgende Felder einfließen:
Zusätzlich muss erwähnt werden, dass wir bereits fast 20000€ von Sponsoren wie der Universität Potsdam oder MaxSynBio erhalten haben. Dies gilt jedoch hauptsächlich für die Beschaffung von Labormaterialien, da die biotechnologischen Unternehmen nicht für Reisekosten oder Eintrittsgebühren aufkommen. Sollte die Zahlungsschwelle erreicht werden, ist das Projekt umsetzbar, wobei jede zusätzliche Spende uns ermöglicht mehr Zeit in das tatsächliche Projekt zu investieren und weniger Ressourcen für die Selbstfinanzierung aufzubringen.
Unser Team besteht aus 22 Mitgliedern, davon
und unsere zwei Betreuer: Prof. Dr. Bernd Müller-Röber (AG Molekularbiologie) und Prof. Dr. Salim Seyfried (AG Zoophysiologie)