Die Power einer gut erzählten Geschichte
Das Internet ist Fluch und Segen zugleich. Unendlich viele Möglichkeiten sich zu informieren - und zu verlaufen. Wie gut erzählte Geschichten für Orientierung sorgen können.
An diesem Wochenende erreichte mich ein Tipp, dass die afghanischen Flüchtlinge aus den Transportflugzeugen der Amerikaner in Washington eintreffen würden.
Da ich selbst vor ein paar Tagen privat in die US-Hauptstadt gereist bin, war für mich klar, dass da eine Geschichte auf mich wartet. Also packte ich mein kleines Mobile-Reporter-Besteck und sprang in ein Uber.
Erste Regel für einen Journalisten: Frag nicht, was dich eine Story kostet, wo sie veröffentlicht wird und ob du das Geld jemals wiedersiehst. Investiere in dich und in deine Skills. Das gilt auch für Fortbildungen.
Ich schreibe das nicht, weil ich hier einen Kurs verkaufen oder noch mehr Spenden einsammeln will, sondern weil das eine wichtige Lektion war in meinem Leben, nicht nur beruflich, als Journalist.
Als ich an dem Community College ankam, wo für die Frauen, Männer und Kinder ein improvisiertes Feldbetten-Lager errichtet worden war, begann ich mit der Arbeit. Die Lage sondieren. Nach Bildern, Menschen und Geschichten suchen.
Es dauerte nicht lang, da war mein Reporter-Notizblock gefüllt mit Namen, Eindrücken und Erlebnissen, die so unfassbar sind, dass man sie in ihrer ganzen Tragweite niemals in eine Zeitung, in einen TV-Bericht ganz zu schweigen auf Social Media posten könnte.
Und doch müssen wir es irgendwie schaffen, unsere Geschichten, unsere Themen irgendwie so zu bündeln, so zu verpacken, dass sie sowohl den Inhalten - aber eben auch den Gesetzen der Plattform, auf der wir sie veröffentlichen, gerecht werden.
Und genau hier kommt Storytelling zum Einsatz. Die Kunst, inhaltlich, aber auch handwerklich zu wissen, was - und vor allem WIE man genau das tut. Das gelingt mir nicht immer, aber es hilft, zumindest ein paar Regeln und Leitplanken zu kennen, in denen man sich bewegen kann.
Und so habe ich an diesem Tag - neben meiner Print-Geschichte, die Ihr im Wiener Standard nachlesen könnt, auch eine Story auf Instagram veröffentlicht, für die ich von vielen meiner Follower:innen positives Feedback bekommen habe (und nebenbei auch ein paar neue Subscriber).
Ich würde mir niemals anmaßen zu behaupten, dass meine Geschichten perfekt sind oder stets den hohen Ansprüchen genügen, die ich in meinen Workshops vermittle. Es geht um den Prozess des Machens, des sich Weiterentwickelns und der Bereitschaft, aus seinen Fehlern zu lernen.
Vieles von dem, was ich in den Tausenden Geschichten, die ich im Laufe meines Journalisten-Lebens gefilmt oder aufgeschrieben habe, ist in meinen STORYTELLING-Kurs geflossen, den ich dank Eurer Hilfe bald online stellen werde. Nochmals danke für Eure Unterstützung - ich freue mich, das Ergebnis meiner Arbeit schon bald mit Euch zu teilen!.
Wie immer - wenn Ihr Fragen habt - bitte mailt mir oder kontaktiert mich via Twitter, Facebook, LinkedIn oder Instagram!