Die Autoren stellen sich vor! Heute: Rikke Hessellund
Rikke Hessellund hat einen Bachelorabschluss in Philosophie sowie einen Masterabschluss in Cultural Encounter und Sozialwissenschaften von der Universität Roskilde in Dänemark. Die Masterarbeit »Den arktiske Flamme – En fortælling om grønlandsk identitet med inddragelse af Artic Winter Games« (Die arktische Flamme – eine Erzählung über die grönländische Identität unter Einbeziehung der arktischen Winterspiele) integriert thematisch beide Fächer und handelt von Identitätskonstruktionen in einer postkolonialen Gesellschaft wie Grönland. Rikke Hessellund arbeitet seit ihrem Universitätsabschluss als Ausbildungs- und Berufsberaterin für Jugendliche in der näheren Umgebung Kopenhagens.
Fragen an die Autorin:
Woher kommt dein Interesse für Grönland?
Mein Interesse für Grönland ist eng verbunden mit meinem Interesse für die postkoloniale Theorie. Als Dänin war es naheliegend, mich für die dänische Koloniegeschichte zu interessieren und da ich sowohl Freunde als auch Verwandte habe, die auf unterschiedlichste Weise mit Grönland verbunden sind, fiel die Wahl auf die größte Insel der Erde. Ich reiste 2002 als Austauschstudent nach Nuuk, wo ich an der grönländischen Universität Ilisimatusarfik ein Semester Kultur- und Gesellschaftsgeschichte studierte. Durch dieses Auslandssemester erwarb ich ein breites und vielseitiges Verständnis für die dortigen Kultur- und Gesellschaftsverhältnisse in einer historischen Perspektive. Nach diesem Semester blieb ich noch ein weiteres halbes Jahr in Grönland und fing dort mit meiner Examensarbeit an.
Welche Forschungsergebnisse stellst Du in dem Grönlandbuch vor?
In diesem Grönlandbuch präsentiere ich einen Artikel, der von den kulturellen Identitätsformen erzählt, die während der Arctic Winter Games 2002 zum Ausdruck gekommen sind. Der Schwerpunkt meiner Examensarbeit ist die postkoloniale Identitätsbildung in einer historischen Perspektive. In meinem Artikel fokussiere ich auf die Sportveranstaltung als Event, das in hohem Maße von den involvierten Akteuren benutzt wird, um die unterschiedlichen Positionen bezüglich der grönländischen Identität zu propagieren. Die historische Perspektive, wo ich Kulturformen wie Literatur, Musik und Film analysiere, behandele ich am Rande. Es ist unübersehbar, dass die Arctic Winter Games als Plattform genutzt werden, als Kampfarena der unterschiedlichen Positionen in der Debatte über die grönländische Identität. Also darüber, was es ausmacht, ein Grönländer zu sein.
Warum würdest Du jemandem den Sammelband empfehlen?
Ich empfehle diesen Sammelband, weil die Beiträge der verschiedenen Autoren als unterschiedliche Schnüre verstanden werden können, die zu einem ansehnlichen Flickenteppich zusammen gewebt werden, der die Grundlage der verschiedenen Aspekte des modernen grönländischen Lebens repräsentiert.
So ist die Autorin zu erreichen:
https://dk.linkedin.com/pub/rikke-hessellund/5/97a/3b8/de