Neue Rezension zu "Irland von innen"
Liebe Freunde, anbei die neuste Rezension zu "IRLAND VON INNEN". Frau Gonserowski hat sich sehr viel Mühe damit gemacht. Bitte gerne auch an Interessierte weiterleiten. Danke schön für Eure Zeit! Herzliche Grüße, Rainer
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Rezension "IRLAND VON INNEN" von Annette Gonserowski, rezensionen-welt.de
Irland – grüne Insel – Land der Mythen und Sagen, der Kelten, Christen, Wikinger – bewegte Geschichte zwischen den Meeren.
Rainer Thielmann, bekannt nicht nur durch seine lyrischen Reisebücher, hat sich mehrfach auf den Weg gemacht, diese Insel kennenzulernen. Da er dies mit offenem Herzen, offenen Augen, Kamera und Stift machte, entstand dieses Buch.
“Irland von innen”, nannte er es. Da er einen Blick für die Schönheit, das Skurile und Verborgene hat, sich nicht scheut, es zu benennen, entstand wieder einmal ein Buch voller Zauber, mit grandiosen Fotos und Texten, die berühren, oftmals mit einem Augenzwinkern aufmerksam und neugierig machen auf jede weitere Seite und das Land. Man spürt die Magie und verhaltene Melancholie, die viele Irlandreisende befällt und nicht mehr loskommen lässt von diesem Eiland.
Die Kapitel des Buches sind unterteilt in Wege durch das Land, auch auf Flüssen, die der Autor bereiste. Immer spiegeln die Innenwege, die sich auch beim Leser öffnen, wenn er sich auf die Reise durch das Buch begibt. Bezeichnenderweise beginnt die Reise auf einem Schiff. Es trägt den verheißungsvollen Dichternamen: “MS Oscar Wilde”.
Vertrauen wir uns den Zeilen und Bildern an, begegnen wir Irlands Menschen. Zufällige Begegnungen am Wegrand, in Städten oder Pubs – sie wurden zu Bildern und Texten, verloren ihre Flüchtigkeit und bleiben. Die Schönheit des Landes, seine facettenreiche Vergangenheit – alles findet man in diesem Buch.
Um- und Auswege führen durch die Geschichte und Mythologie. Auf den Fotos steinerne Zeugen. Ich folgte gerne der Aufforderung: “Stoß den Verstand von den Klippen!” und schritt auf der “Leuchtspur der Steine”, den Pfaden der Kelten. Hier kam ich auch zu dem Gedicht “Burren“, das mir das Liebste des Buches ist, weil es das Gefühl der Stille und Weite, der wohltuenden Einsamkeit in sich trägt:
“Wähle den Schleichweg der Steine/ durch jedes karstige Feld / Ziehe durchs Karge und schweige/ Lehne am Nebel der Welt.” Schöner kann man es nicht ausdrücken.
Ja, Zeit nehmen sollte man sich und schweigend eintauchen in dieses Kleinod, sich auf Landschaft, Menschen, die bleibenden Zeugen des Vergangenen, auf die Kirchen und Klöster, Steine, Kreuze, die darin geritzten und gemeißelten Worte, einlassen. Man kann sich danach Irland und diesem Buch nicht mehr entziehen.
Thielmann liebt Irland, besingt und beschreibt. Legt auch Finger in offene Wunden, wie im Gedicht “Joe und Grace”, das vom Dichter Josef Plunkett und dem tragischen Ende der Liebe erzählt. Oder auch im Gedicht “Die Weiche”, das Zeugnis gibt über die hohe Selbstmordrate der irischen Männer.
Natürlich entlässt der Autor den Leser nicht ungetröstet und melancholisch. Er gibt uns seinen Segenswunsch mit, beim Austritt aus diesem Buch:
“Auf einer Kuppe stehen
über dem Meer
Die Sonne durch geschlossene Lider sehen
beim Einatmen
An einer Biegung beten
unter freundlichem Farn
Vom Gras auf den Steg des heiligen Sees treten
mit offenen Armen
Das Herz entdecken für Regen
ohne ein Wort
Den Tropfen wohlwollen entgegen -
Das geht!
Möge das Land dich fühlen
Wie du das Land
Und alles Sein sei ein Segen”
Ein Buch nicht nur für Irlandfans. Doch ich bin sicher, nach dem Lesen des Buches möchte man sofort aufbrechen zur Insel, den Wind spüren, den Regen, der Landschaft und den Menschen begegnen oder einfach nur auf einer Klippe stehen.
Annette Gonserowski / rezensionen-welt.de
Infos unter www.irlandvoninnen.de
