Wie schlägt sich der Guide im Vergleich mit der Konkurrenz?
Liebe Sternfreunde,
natürlich ist der interstellarum Deep Sky Guide nicht der erste gedruckte Beobachtungsführer für den tiefen Himmel. Es haben sich auch andere Autoren an umfangreichen Werken versucht. Was sind eigentlich die Unterschiede?
Der bekannteste ist sicher der "Night Sky Observer's Guide" (NSOG) in englischer Sprache. Erster Unterschied: Statt einem Band für den gesamten Himmel wie beim interstellarum Deep Sky Guide sind es hier drei dicke Bücher, die man mitnehmen muss. Anders als beim Guide gibt es auch keine Ringbindung. Und von einer wasserfesten Version ist ganz zu schweigen.
Die Beobachter des NSOG hatten das Ziel, flächendeckend alle helleren Deep-Sky-Objekte zu behandeln. Beim Guide stand dagegen im Vordergrund, die "coolen" Objekte herauszusuchen - wir verzichten deshalb auf viele elliptische Feldgalaxien und unscheinbare Sternhaufen. Es sind deshalb auch im NSOG deutlich mehr Objekte als im Guide enthalten, nämlich 4630 im Vergleich zu 2363. Diese Rechnung stimmt aber nicht ganz, denn insgesamt werden auf den DSS-Kompositen im Guide mehr als 6000 Objekte markiert sein.
698 Fotos ganz unterschiedlicher Qualität enthält der NSOG. Im Guide werden 1672 miteinander vergleichbare DSS-Komposite zu finden sein. Und während der NSOG 953 Skizzen des Okularanblicks enthält, sind im Guide 832 Zeichnungen allerhöchster Qualität zu finden.
Ein französisches Werk, das in Deutschland wenig bekannt ist, sind die fünf Bände der "Splendeurs du Ciel Profond" von Laurent Ferrero. In diesen Büchern, teilweise mit Ringbindung und plastifizierten Seiten, sind insgesamt etwa 1600 Objekte beschrieben. Zu jedem Objekt gibt es einen ausführlichen Text, eine Karte, ein DSS-Bild und eine Zeichnung. Leider ist die Reproduktion nicht professionell durchgeführt, so dass die Karten kaum nutzbar sind. Die Zeichnungen haben sehr unterschiedliche Qualität. Für deutsche Beobachter kommt natürlich noch die Sprachbarriere dazu.
Der Guide ist bewusst anders aufgebaut: Nur ein Band für den gesamten Himmel, und der weitgehende Verzicht auf Texte zugusten der Zweifarb-Komposite und Zeichnungen. Wir denken, dass der Guide wesentlich praxisnäher ist als die beiden erwähnten Veröffentlichungen, und deshalb auch wenn man diese bereits besitzt, mehr als nur eine Ergänzung darstellt.
Clear skies,
Ronald Stoyan