deep dive - ganz tief tauchen
nananananaaaa.
wie fängt man ein Jahresabschlussschreiben an?
allein das Wort ist mir so deutsch und so fremd.
meine Zeit hier vergeht. Und ich genieße jeden
guten, aufregenden, ruhigen,
bewegten, stürmischen, nassen,
lauten, glatten, störrischen,
lustlosen, motivierten, erfüllten,
musikalischen, leckeren, verwirrenden
Moment.
der raue Norden hat nun schon seit geraumer Zeit sein eisiges Gesicht aufgelegt
und das Ísland macht seinem Namen alle Ehre.
Und nun in der Ruhe vor dem frischen Wind des neuen Jahres
versuche ich zu rekapitulieren:
Ich bin geradelt, habe mich niedergelassen,
gearbeitet für ein Bett und etwas zu essen.
Habe mich in die Großstadt treiben lassen.
Und gleich danach wieder versucht es mit der Natur aufzunehmen.
Habe das nicht enden wollende Licht gesehen.
Die Kraft eines Fingers gespürt, der Autos zum anhalten bringen
und die fremden Menschen darin zu kurzzeitigen Freunden machen kann.
Habe mich mit Zelt und Rücksack durch das Land bewegt.
Algen gesucht. Ideen gesammelt. Den Wind geschmeckt. Knirschend.
Fische gefangen. Freunde verabschiedet.
Zeit bekommen und abgegeben.
Gekocht und mein Essen geteilt.
Bin immer wieder aufgebrochen.
Ich habe mich sogar mit der Veränderung angefreundet.
Überall bin ich herzlichen und hilfsbereiten Menschen begegnet,
die mir meine Zeit oft wie einen Traum haben erscheinen lassen.
Kurzum, ich habe sehr gut gelebt!
Und immer wieder hat es mich zurückgezogen
nach Seydisfjördur. Meinem zu Hause in Island.
Dort wo ich nun meine letzten Monate in nicht permanenter Dunkelheit,
aber vielen Stunden ohne direktes Sonnenlicht verbringe.
Als Praktikantin des Skaftfell Kunstzentrums.
In das neue Jahr nehme ich Gewissheit mit und
eine handgezeichnete Skizze für das was noch kommt.
Natürlich bleibt hier noch immer alles veränderlich,
aber sicher ist:
Ich wurde angenommen um von Anfang März bis Anfang April
eine von 20 LungA School Studierenden zu sein.
LungA, das ist ein Kunstfestival das einmal im Jahr in Seydisfjördur stattfindet.
Und nun soll daraus eine Schule werden.
Ich werde in der einmonatigen BETA Testphase dabei sein,
um dann im Anschluss wieder mein Rad zu beladen und auf die Norröna zu rollen,
mit einem Reiseplan für zwei Wochen. Zurück durch Dänemark und Deutschland.
Doch ich kehre als eine andere zurück.
Eine Dankbarere und Zufriedenere.
Und darum sage ich noch einmal Danke
euch allen, die Ihr mir euer Vertrauen und eure Unterstützung geschenkt habt!
Alle, die noch auf ihre Dankeschöns warten,
seid gewiss, es wird nicht vergebens sein.
Ich nehme mir die Zeit für jede/n von euch.
Eine/r nach der/m andere/n.
Und bis dahin schaut doch mal auf der Seite hier vorbei.
Es gibt mittlerweile einen Blog auf dem ihr
erste analoge Bilder sehen könnt http://aufeisland.tumblr.com
Alles liebe und ein bisschen Mut für euch für die Ungewissheiten im neuen Jahr.
Ich kann nur sagen, es lohnt sich!
eure Marie <3