Unisex Kinderkleidung - wir machen das jetzt!
Ich bin Susanne Weller, 34 Jahre alt, IT-Produktmanagerin und Mutter von einem Sohn (5 Jahre). Zusammen mit Myriell Kohrs, Modedesignerin und auch Mutter von 2 Söhnen, habe ich die Kleiderbande gegründet.
Wie sind wir dazu gekommen?
Mein Sohn hat mich und meinen Mann vor 2 Jahren mit einer Aussage überrascht:
"Ich will ein Mädchen sein!"
Nach einigem Nachfragen hat er uns dann erzählt, dass er gerne schöne Kleider anziehen will, das aber nicht darf, da er ein Junge ist. Wir haben ihm erstmal erklärt, dass er anziehn darf was er will.
Theoretisch hatte er das schnell verstanden, in der Praxis sah es dann aber ganz anders aus. Wir sind in verschiedene Läden gegangen und haben - an den hochgezogenen Augenbrauen der Verkäufer*innen vorbei - Kleider und Röcke anprobiert. Wunderbar mit anzusehen, wie sich für meinen kleinen Menschen eine ganz neue Welt eröffnet hat, und gleichzeitig auch die erschreckende Erkenntnis: Den meisten Kindern wird schon früh durch die Wahl der Kleidung eine bestimmte Rolle auferlegt. Nur weil du Junge/Mädchen bist, darfst du etwas nicht. Auch für progressive Eltern wie uns ein ständiges Abwägen - Jetzt trägt er pink. Ist er deswegen gleich niedlicher oder umgänglicher?
Schlussendlich haben wir Kleider mit klassischen "Jungsmotiven" leider nicht im Laden gefunden
und uns selber drangemacht. Nach einer Ausbildung im Siebdruck kamen die ersten Motiv-Shirts dazu, und immer wieder Anfragen von Eltern: Wo habt ihr das her, wo kann man das kaufen? Nachdem ich gefühlte 2 Wochen am Telefon hing, um eine geeignete Produktionsstätte zu finden ("Nee, sowas machen wir nicht..."), bin ich an einem Samstag in Myriells Laden gelaufen. Und da hingen sie: Wunderbar schlichte, unisex Kindersachen. Aus einem kurzen Kaffee mit Myriell wurde ein ganzer Tag. Das passte direkt.
Myriell hat vor 10 Jahren ähnliche Erfahrungen mit ihrem Sohn gemacht:
Er fand als 4-Jähriger die "schönen Farben" besser als dunkelblau und braun.
Außerdem wollte er auch Glitzer und Lack. Da es zu der Zeit nur hässliche, dunkle und grobe Prints für Jungs gab, wurden Teile aus der Mädchenabteilung mit in den Kleiderschrank gemixt. Ein rosa-blau geringeltes Kleid passte schliesslich super über eine blaue Hose oder Strumpfhose und wurde mit einem orangenen Pulli abgerundet. "Wo habt ihr die schönen Sachen her?", hörten wir immer wieder. Vom Flohmarkt und aus der Mädchenabteilung. Die erstaunten und bewundernden Blicke waren die ersten Inspirationsquellen für schöne, Gute-Laune- Kinderkleidung.
Das handwerkliche Know-how, können wir nun auch für die neue Idee nutzen und direkt gemeinsam Ideen sammeln. Schnell war uns klar, dass wir bei der Produktion keine Kompromisse eingehen wollen: Lokal produziert und hochwertig soll es sein. Den Kindern entsprechen, dabei noch gut ausssehen und praktisch sein. Denn das hält länger (im Schrank und für die Zukunft Aller).
Wir kommen beide aus Familien von Machern. Jetzt machen wir die Kleidung so, wie sie uns (und vielen anderen auch) gefällt.