Der Weg als Ziel!
Schon als Kind hatte ich einen sehr stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und das Bedürfnis, Schwächere zu schützen. Daher entschied ich mich, Rechtswissenschaften zu studieren, denn ich war davon überzeugt, dass unser Rechtssystem ein geeignetes Werkzeug dafür sei. Was ich damals nicht wusste war, dass es unsere Mutter Erde ist, die dringend unseren Schutz braucht. Und weiters, dass es vielmehr das Unternehmertum ist, dass meinem energetischen und dynamischen Wesen entspricht.
Heute bin ich 33 und starte meine 3. Karriere.
Meine erste Station war in einer internationalen, renommierten Wirtschaftskanzlei in Wien. Nach 4 Jahren „work hard – play hard“ Life, konnte ich nicht mehr mitspielen. Ich wusste von der Umweltkrise und ihren Auswirkungen, was ein Verbrechen gegen die Menschheit ist. Und mein damaliger Arbeits- und Lebensstil gab mir das Gefühl in diesem Szenario eine (Beitrags-) Täterin zu sein.
Reisleine gezogen.
Meine Intuition führte mich 2016 nach Afrika und ich studierte Internationales Umweltrecht an der University of Capetown. Was als „Auszeit“ geplant war, wurde zu einem „Erwachen“. Sich in einem so intensiven Land, welches einerseits so ressourcenreich ist und andererseits mit Herausforderung kämpft, die man sich bei uns nicht einmal vorstellen kann, hinterlässt Spuren. 2018, nach 2 Jahren in Südafrika, im Flugzeug zurück, kam mir erstmals die Idee in Österreich eine Plattform für nachhaltigen Konsum zu gründen und einen Zero Waste Laden in meiner Heimatstadt Klagenfurt zu eröffnen. Meine Tante, die ebenfalls einen Laden hatte, notierte die Idee von dem „Mach dich frei“ Laden. Hier das Foto vom Original.
Aber meine Zeit war noch nicht gekommen.
Das Leben hat uns in die Schweiz geführt, wo ich Teil eines Start-ups. Fast 4 Jahre arbeitete und lebte ich in verschiedenen afrikanischen Ländern (Kamerun, Zambia, Togo) und brachte Solar Energie zu Menschen, die keinen Zugang zu Strom haben. Diese 2. Station erlaubte mir einerseits zu lernen, wie ein Unternehmen aufgebaut wird und andererseits meine Abenteuerlust zu stillen.
Das Bedürfnis, meine Energie in den Kampf gegen Ressourcenverschwendung und den zerstörerischen Konsum, wurde immer stärker.
Die Zeit war reif, den nächsten Schritt zu machen.
2022 war es dann endlich so weit. Ich begann, die Kleine Freiheit zum Leben zu erwecken. Jänner bis März absolvierte ich ein 3-monatiges Praktikum bei der Zero Waste Pionieren in Zürich, Tara Welschlinger, und konnte in das Leben als Zero Waste Ladenbesitzerin schnuppern. Dann packten wir unsere Koffer, übersiedelten zurück nach Kärnten (nach 15 Jahren) und ich startete mit der Unterstützung von Familie und Freunden das Projekt.
Wenn es einfach ist, ist es richtig. Es macht so viel Spaß meine Erfahrungen in die Heimat zu bringen, die Unterstützung und Resonanz ist umwerfend und wir hatten bereits jetzt schon etliche Workshops mit Vereinen und Schulen, die tollen Anklang fanden. Ich genieße wirklich jeden Moment und weiß, dass ich nun endlich meine Berufung gefunden habe:
Zero Waste aus der Nische, in die Mitte unserer Gesellschaft zu bringen.