Auf Station 7A gehören wir jetzt dazu.
Nachdem wir jede Woche erneut mit folgenden Worten begrüßt wurden: "Ihr kommt ja wirklich wieder!" - Haben wir uns entschieden in diesem Jahr bis kurz vor Weihnachten mit unserer großen Weihnachtsaktion wöchentlich wieder auf die Station zu kommen. Nach nur wenigen Wochen sind wir jetzt tatsächlich bereits ein fester Teil des Stationslebens geworden. Ärzte und Ärztinnen sowie das Pflegepersonal respektieren unsere Besuche und wir geben uns alle gegenseitig große Mühe, dass wir uns während unserer Arbeit nicht auf die Füße treten. Für uns als Clowns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Antennen immer ausstrecken um zu schauen, ob ein Besuch in einem Zimmer gerade passend ist, vor allem während der Visite-Zeiten der Mediziner. Das wir nach nur wenigen Wochen aber mit dem gleichen Verständnis behandelt werden ist nicht selbstverständlich und wir sind so dankbar über diese schnelle Entwicklung. Diese Stimmung des Miteinanders spiegelt den ganzen Umgang auf der Station wieder und bringt ein positives Gefühl zu den Patienten und ihren Angehörigen.
Letzte Woche waren wir zum ersten Mal auch auf Station 8A und haben uns kurz vorgestellt. Hier werden wir noch ein wenig Zeit benötigen, um unsere Arbeit zu etablieren. Die Erlaubnis des Krankenhauses haben wir, aber es herrscht eine ganz andere Atmosphäre und ein rauer Umgangston, den wir bereits nach wenigen Metern im Flur erspüren. Auch sind diese Patienten wirklich in einem schockierenden Zustand. Während wir ein kleines Lied am Ausgang spielen und Seifenblasen machen wird ein sehr kleines Kind mit einer riesigen Sauerstoffflasche neben sich im Bett an uns vorbei geschoben. Ein anderer Junge hat nur ein halbes Gesicht, der eine Teil ist komplett mit einer großen Wucherung überdeckt. Es riecht unangenehm und auf dem Flur wandern verloren wirkende Kinder in dreckigen, zerrissenen Klamotten umher. Nachdem wir uns den Schwestern an der Rezeption vorgestellt haben und am Ausgang unser Lied anstimmen wird es sehr schnell sehr voll im Flur. Zum ersten Mal in diesen wenigen Minuten auf Station 8A ändert sich die depressive Stimmung. Im Fahrstuhl atmen wir durch. Hier müssen wir einhaken. Hier werden wir gebraucht.