Das Geld wird für Requisiten, Schlagzeug, Kostüme, Flyer (Werbemaßnahmen) und als Aufwandsentschädigung für unsere helfenden Hände benutzt.
Fasziniert von der Entschiedenheit seines Vorgehens, wurden wir, Jannik und Paul, bereits als Jugendliche in den Bann der Kleist'schen Erzählung gezogen. Mit ausgeprägtem Sinn für Gerechtigkeit und Hang zur Übertreibung fanden wir uns in der Erzählung der “Rache des Gerechten” gut aufgehoben. In den darauffolgenden Jahren gewannen wir neue Perspektiven auf die Thematik und grübelten über Recht und Unrecht. Die Geschichte von Kohlhaas behält für uns bis heute ihre Strahlkraft und wird nun erneut zum Ausgangspunkt unserer Überlegungen: Ab wann sollten wir gegen Institutionen aufbegehren? Wo macht die Verneinung bestehenden Rechts Sinn, und ab wann wird der Widerstand zur Pflicht?
Wider den Gehorsam! Auch heute noch als Vorbild zukünftiger Generationen, die sich nicht mehr eigensinnigen Burgvögten erwehren müssen, sich jedoch mit immer größer werdender Ungerechtigkeit konfrontiert sehen. Soziale Ungleichheit, Klimawandel und global entgleisende Wirtschaftsordnung werden zum Superschurken der Gegenwart. Greta Thunberg, Julian Assange oder Edward Snowden als Kohlhaas der Jetztzeit, die staatlich geltendes Recht hinterfragen oder als Unrecht entlarven und in Eigenermächtigung zur Veränderung hin zu einer gerechteren Gesellschaft aufrufen.
Wut als Reaktion auf gefühlte Machtlosigkeit ist eine starke Emotion. Teilweise wirkt sie als befreiende Katharsis auf die Betroffenen, teilweise wird sie zur destruktiven Kraft mit gefährlichen Folgen. Entscheidend ist die Perspektive: statt Wut zu Schmerz und Zerstörung werden zu lassen, kann sie konstruktiv genutzt werden! Ganz nach der Devise: „Anger moves Mountains, sadness digs a hole“ (Ivana Chubbuck).
Ziel des Projekts ist eine musikalisch, politisch und performative Lesung. Auf der Grundlage der Erzählung von „Michael Kohlhaas“ wollen wir zum selbstbewussten Denken und Auseinandersetzen mit dem eigenen Willen zum Gehorsam anregen. Die gefühlte Unrechtserfahrung und der Gerechtigkeitssinn sollen hier als verbindendes Element wirken. Zu Ohnmacht, Verzweiflung, Wut und Radikalisierung als Folgen von persönlichem oder kollektiv erlebtem Unrecht zeigt die Aufführung Alternativen und beschreibt die konstruktive Kraft der Empörung.
Es gilt durch Fremdtexte und Gegenwartsbezüge eine greifbare Beziehung herzustellen, die die Figur Kohlhaas mit den heutigen Formen staatlicher Autorität und ihrer Infragestellung verbindet. Diese Thematik möchten wir nicht nur an Erwachsene, sondern auch an junge Menschen herantragen, um Sie als zukünftige TeilhaberInnen der Demokratie zum Mitentscheid zu ermutigen. Schweigen? Wieso!? Aufbegehren! Aber zu welchem Preis?
Weil wir partizipative Demokratie fördern.
Weil wir euch mit Absurdem und Widersprüchlichem zum Lachen, Denken und vielleicht schlussendlich auch zum Handeln verführen.
Weil Ungleichheit und Ungerechtigkeit uns alle angeht.
Weil ihr einem jungen, neu gegründeten Kollektiv zum Aufschwung verhelft.
Habt Vertrauen in euch selbst! Empfindet euch! Fragt euch: Was bin ich? Was will ich?
Bei erfolgreicher Finanzierung können wir:
- das Schlagzeug mit ergänzenden Instrumenten ausstatten (z.B. Windblech/ Glockenspiel).
- Kostüme/Requisiten, die wir uns größtenteils nur geliehen haben, einkaufen.
- Proberaum/ Fahrtkosten / Druckkosten für Flyer/Werbung zahlen
- den Menschen, die uns unterstützen zumindest eine Aufwandsentschädigung zahlen, da Kunst auch Arbeit ist.
collectif blamage:
Jannik Rodenwaldt- Sprecher
Paul Heinken - Schlagzeug
Deividas Pasilis - technischer Leiter
Ideen und Hilfe
Emilie Haus - Dramaturgin / Stimme aus dem Off (Lisbeth)
Lara Müller - Fotografin
collectif blamage
Fasziniert von der Entschiedenheit des Kohlhaas´schen Vorgehens, wurden wir bereits als Jugendliche in den Bann der Kleist'schen Erzählung gezogen. In den darauffolgenden Jahren gewannen wir neue Perspektiven auf die Thematik und grübelten über Recht/Unrecht und Gleichheit. Kohlhaas behält für uns bis heute seine Strahlkraft und wird nun erneut zum Ausgangspunkt unserer Überlegungen :Wo macht die Verneinung bestehenden Rechts Sinn, und ab wann wird der Widerstand zur Pflicht?