18.10.2015
Das wird ein anstrengender Tag, haben wir doch gleich zwei Konzerte zu singen. Aber der Reihe nach.
Wir verlassen nach dem Geburtstagsfrühstück (Lucia begeht ihren 16. Geburtstag) um 9.15 Uhr das Hotel, um nach Tronchetto zu fahren, wo wir den Bus abstellen wollen. Als wir über die Ponte della Liberta auf Venedig zufahren, begrüßt uns die Silhouette der Stadt in fahlem Sonnenlicht, was einigen Mädchen wahre Begeisterungsrufe entlockt. Durch den Canale della Giudecca geht es zum Anleger Cornoldi, von dort zur Basilica di S. Marco, wo um 12.00 Uhr eine Messe beginnt, die vom Gesang der Mädchen bereichert wird.
Als wir die Kirche nach dem Gottesdienst verlassen, bemerken wir, dass das Wasser steigt: Im Vorraum von S. Marco bilden sich Pfützen und auch auf dem Markusplatz finden sich große Lachen. Wir begeben uns zum Campo SS. Apostoli, wo die "Comunita Evangelica Luterana di Venezia" residiert. Diese geschichtsträchtige und über lange Zeit auch kämpferische Gemeinde, die heute noch etwa 120 Mitglieder zählt und derzeit vom deutschen Pfarrer Bernd Prigge betreut wird, ist der Ort unseres zweiten Konzertes in Italien. Erst einmal heißt es, sich mit Pizza zu stärken, bevor die Proben beginnen.
Um 17.00 Uhr c.t.! beginnt das Konzert, das allerdings in der ersten viertel Stunde durch ein reges Kommen und Gehen etwas unruhig ist. Die Mädchen singen großartig und werden mit viel Beifall bedacht.
Gut gelaunt starten wir zum Abendessen in einem Restaurant direkt am Canale Grande. Die Vegetarier unter uns bekommen Plätze draußen zugewiesen, und es entbehrt nicht eines gewissen Flairs, am Wasser bei einbrechender Dunkelheit unter Heizpilzen die Mahlzeit einzunehmen.
Zwischenzeitlich hat es zu regnen begonnen, so dass wir den Heimweg mit Regenjacken und -schirmen antreten. Unser Boot nimmt uns am Anleger auf und fährt uns wieder zurück nach Tronchetto, zeitlich unterhaltsam von Frau Gudrun Romor, einem Mitglied des Kirchenvorstandes in SS. Apostoli verkürzt.
Kay fährt uns zurück ins Hotel, wo wir alle nur noch eines wollen: Ins Bett.
Morgen geht's weiter nach Meran. Erst aber machen wir Venedig noch ein bisschen unsicher...