Wie wir ohne Strom- und (Ab-)Wasseranschluss Soziokultur schaffen, I
Kurz vor Übergabe des Geländes und zu unserer Auftaktveranstaltung im Oktober 2017 war das Kulturschlachthof-Gebäude nur über aufgewühlten und manchmal auch matschigen Boden oder wahlweise ein großes Loch zu erreichen. Am besten zu Fuß. Manchmal auch mit Mountainbike. Jedenfalls nicht mit einem kleinen LKW. Das wurde uns sehr klar, als die ersten mobilen Klos angeliefert wurden: zum Glück noch leer, konnten wir schon einmal üben, wie man die Kabine mit zwei Holzlatten durch die Krater balanciert. Der Rest der Kabinen stand dann eigentlich auch super an der Grundstücksgrenze…
Im darauffolgenden Frühjahr haben wir dann die Zufahrt zum Gebäude und die Fläche, auf der jetzt die Container der Freien Bühne Jena stehen, im Schweiße unserer Angesichter geschottert. Nun war die Anlieferung, Leerung und Abholung mobiler Klos für Veranstaltungen schon leichter. Aber trotzdem irgendwie nervig, weil das gleiche Spiel für jedes unserer vier größeren Events in 2018 neu gespielt werden musste.
Irgendwann dachten wir uns dann, dass wir auch ohne Veranstaltungen etwas für unseren Komfort tun könnten, wenn wir am Kulturschlachthof ackern, und gönnten uns ein eigenes mobile Klo. Natürlich nicht ohne die Feststellung, dass es jetzt keine scheiß Ausreden mehr gibt für die Arbeitseinsätze :D
Für die zukünftigen Nutzungsvisionen des Geländes reicht diese Anschaffung natürlich nicht. Wir planen feste WC-Anlagen im Gebäude und denken über Möglichkeiten für zusätzliche Kompost-Toiletten auf dem Außengelände nach. Die Pointe der Geschichte wird euch überraschen: ohne Wasser- und Abwasseranschluss nützt uns die prächtigste WC-Anlage nichts – wir freuen uns, wenn ihr die Crowdfunding-Aktion unterstützen wollt! ;)