Der Experte: Martin Grunwald
Liebe Unterstützer!
In unserem schönen Crowdfunding Video ist auch Martin Grunwald, Tastsinnesforscher, zu Wort gekommen. Wer ist er, und warum ist er Teil unserer Kampagne?
Ich habe Dr. Grunwald vor etwas zwei Jahren kennengelernt, als ich zum Thema Körperidentität und Tastsinn im Internet recherchiert habe. Ich habe ihn gleich angeschrieben, und er war sofort für mein post-doc Thema offen und begeistert. Ich wollte über den Tastsinn in der Literatur schreiben. Im Hinterkopf hatte ich jedoch auch den Plan, dass wir irgendwann zusammen Studien zum Thema therapeutisches Kuscheln machen könnten. Seitdem stehen wir in Kontakt und ich bin immer wieder über seine Kompetenz und, man könnte fast sagen, sein Genie begeistert. Da es in den Naturwissenschaften kaum Forschung zum Thema Tastsinn gibt, musste Grunwald die meisten seiner Experimente komplett eigenständig erfinden, aufbauen und durchführen. Dabei bekommt er auch heute noch viel zu wenig finanzielle Unterstützung. Auch in den Wissenschaften ist der Tastsinn fast noch ein Tabuthema.
So hat Grunwald zum Beispiel seinen "Taucheranzug" erfunden, um in einer Studie mit Magersüchtigen herauszufinden, ob sich bei dieser Therapie neurologisch etwas verändert. Die Probanden trugen täglich den Neoprenanzug und zeigten nach Wochen tatsächlich signifikante Verbesserungen. (Einmalig in der Medizin bisher.)
In allen Interviews und Artikel betont Grunwald immer wieder, wie lebenswichtig, überlebenswichtig der Tastsinn für den Menschen ist. Bisher kämpfte er gegen Windmühlen. In der Medizin ist die schmerzstillende und stresssenkende Wirkung von Berührung im besten Falle bekannt, dennoch wird sie strikt aus jedem medizinischen Einsatz verbannt. Besonders fatal wirkt sich das auf Frühgeborene aus, die im Brutkasten ohne Berührung überleben müssen. Besonders hierüber läßt Grunwald sich ins seinem neusten Buch "Homo Hapticus" aus. Forschungsgelder werden für alles Mögliche ausgegeben, aber unseren Frühgeborenen einen angemessenen Brutkasten zu bauen, dafür scheint kein Geld vorhanden zu sein.
Gemeinsam wollen wir für einen gesellschaftlichen Wandel sorgen. Durch die Bekanntmachung von therapeutischer Berührung und professionellem Kuscheln muss auch die Bedeutung des Tastsinnes wahrgenommen werden. Dann erst werden ausreichend Forschungsgelder für ausführliche Studien vorhanden sein. Und nur so wird das Berufsbild ausreichend Ernsthaftigkeit erlangen, damit zum Beispiel Krankenkassen das Kuscheln und Berührung als Heilmittel (prophylaktisch und zur Schadensbegrenzung) akzeptieren und in ihr Programm aufnehmen.
Wir hoffen, dass es nicht mehr allzulange dauern wird.
Wenn ihr mithelfen wollt, diesen Prozess zu beschleunigen, könnt ihr unsere Causa gern Freunden, Familie und Bekannten weitererzählen.
Hier seht ihr Grunwald in einem Video, das wir zusammen gedreht haben. Hier erklärt er auch, warum der Tastsinn so wesentlich für uns Menschen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=h-wE1uRZteE
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Eure Elisa