1984 an den Leipziger Cammerspielen

„Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass Zwei und Zwei Vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles Übrige von selbst.“ – Winston Smith in 1984

Die Welt ist im Jahr 1984 nicht mehr, wie wir sie kennen: Ein alles und jeden überwachender Parteiapparat herrscht in einem perfekt konstruierten, totalitären Staat. Parteifeinde werden durch die Gedankenpolizei eliminiert oder einer Gehirnwäsche unterzogen; Vergangenheit, Sprache und jede Information sind durch Fälschung und Propaganda veränderbar geworden.

Winston Smith ist einfaches Parteimitglied. Aller Überwachung zum Trotz regt sich in ihm der Widerstand gegen die Partei und das System. Als er schließlich auf Julia und O’Brien trifft und in ihnen ungeahnte Verbündete findet, scheint sich eine einmalige Chance auf eine Widerstandsbewegung zu bieten.

Wir wollen George Orwells Jahrhundertroman in einem intensiven Kammerspiel mit nur drei Schauspieler:innen und einer Musikerin im wahrsten Sinne des Wortes nah an unser Publikum ins Hier und Heute bringen. Wo ginge das besser als auf der kleinen Bühne der Leipziger Cammerspiele?

Unserem Publikum aus Leipzig und darüber hinaus wollen wir die Möglichkeit bieten, mit dem Theater und großen Stoffen ohne großes Drumherum, spontan, in Jogginghose und mit einer Limo auf dem Schoß in Kontakt zu kommen. Wir wollen unter Beweis stellen, dass es für ambitioniertes Sprechtheater keine große Bühne oder eine riesige Institution braucht: Ein großer, dystopischer Stoff, barrierearm und publikumsnah gedacht.

Zwischen dem 24.04. und dem 15.06.2024 finden insgesamt 9 Vorstellungen an den Leipziger Cammerspielen und am Neuen Schauspiel Leipzig statt. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 wollen wir mit unserer Inszenierung auf zahlreiche Gastspielreisen in den gesamten deutschsprachigen Raum gehen!

Die Themen, die in 1984 behandelt werden, sind aktueller denn je: Überwachung, Propaganda, Wahrheit & Lüge, Sicherheit & Freiheit, Widerstand in einem totalitären System, aber auch die Möglichkeit für Wärme und Zärtlichkeit in einer Welt, die aus Kälte und Hass besteht. Deshalb ist es notwendig wie nie zuvor, diesen Stoff auf die Theaterbühne zu bringen und gemeinsam ins Diskutieren zu kommen.

Freies Theater hat im Gegensatz zu den hoch subventionierten Stadttheatern kaum Geld zur Verfügung und finanziert sich vor allem durch öffentliche Fördermittel. Die Fördersituation ist jedoch im Moment mehr als prekär, weshalb der Finanzierungsrahmen dieses Projektes weit, weit unter dem liegt, was nötig wäre, um es mit einer ausreichenden Bezahlung der mitwirkenden Künstler:innen sowie genug Geld für Bühne, Kostüm und Musik zu stemmen.

Im Moment verzichten wir auf unsere Gagen, um dieses wichtige Projekt überhaupt für unser Publikum möglich zu machen. Deshalb hilft uns jeder Euro, um dieses wichtige Projekt möglich zu machen. Ihr unterstützt damit freie Kunst und Kultur als einen immens wichtigen Baustein unserer demokratischen Zivilgesellschaft.

Eine so ambitionierte Theaterproduktion braucht viel Planungs-, Produktions- und Probenzeit und einen Menge von Arbeitsstunden vieler motivierter Menschen, die über Wochen und Monate zusammenkommen – Schauspieler:innen, Bühnen– und Kostümbildner:innen, Musiker:innen, Assistent:innen, Regisseur:innen. Die Cammerspiele unterstützen uns mit einem Koproduktionsbeitrag für den Start, für den Rest brauchen wir euch! Mit jedem Euro helft ihr uns, Honorare, Bühne, Kostüm, Werbekosten, Transportkosten, Fotos und Raummieten zu finanzieren.
Wir zählen auf euch!