Das Geld wird für Baumaterialien und Baggerleistungen verwendet.
Der Förderverein Natura Miriquidica e.V. mit seiner Naturschutzkindergruppe hat sich der Renaturierung der Fläche im Auftrag der Stadt Marienberg angenommen. Die Stadtverwaltung unterstützt den Verein in seinen Bemühungen um eine Renaturierung und Revitalisierung zum Lernort für Artenreichtum in Rübenau. Am Lernort der Artenvielfalt wollen wir 2022 u.a. eine lokalen Waldgesellschaft, die dem Standort angepasst und artenreich ist, anlegen. Dominierend sollen Berg-Ahorn, Vogelbeere und Hainbuche sein. Auf dem bestehenden Hügel wird die oberste Schicht durch Baggerarbeiten abgezogen und im Randbereich zum Feuchtbiotop eingearbeitet. Humus vom vorhandenen Kompost sowie Sand und Holzhäcksel werden als Bodenschicht verwendet. Wege durchziehen die Hügelkette. Totholz wird in die Fläche als wichtiger Lebensraum und als Gestaltungselement eingearbeitet. Die Fläche wird mit Wildgehölzen, Wildstauden, Wildgräsern, Farnen bepflanzt und mit einzelnen Arten zusätzlich eingesät. Im Herbst werden Wildblumenzwiebeln gesetzt. Am oberen Eingang wird ein weiterer neuer Bereich angelegt. Bisher war diese Fläche stark durch das massive Auftreten der Vielblättrigen Lupine, eines invasiven Neophyten, beeinträchtigt. Hier wird eine kleine Heidelandschaft mit Zwergsträuchern wie Blaubeeren und Besenheide entstehen. Dieser neue Bereich wird in die Fels-/Gesteinslandschaft übergehen. Der vorhandene Hügel wird vorbereitend mittels Baggerarbeiten modelliert, die obersten stark verunkrauteten 30 cm abgezogen. Mit Sand, Kompost und auch teilweise Holzhäcksel erfolgt ein neuer Bodenaufbau. Wege werden angelegt. Steine können gestaltend mit eingearbeitet werden. Die so entstehenden Flächen werden mit den entsprechenden Pflanzen versehen und Einsaaten von einzelnen Arten ergänzen die Bepflanzung.
Ziel ist die Erhöhung der lokalen Lebensvielfalt durch dauerhafte Pflege der Lebensräume und naturschutzgerechten Nutzung. Ebenfalls steht die sinnstiftende Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen auf der Fläche zur Dokumentation der Flächenfunktionen für das regionale Landschaftsverständnis im Mittelpunkt. Wichtig für die lokale Biodiversität ist ein funktionierender Biotopverbund oder eine Biotopvernetzung. Sie ist gegeben, wenn ein funktionaler Kontakt zwischen Biotopen (Lebensräumen) besteht, der eine Vernetzung zwischen Populationen von Organismen ermöglicht. In Rübenau fungieren Straßenbäume als Biotopverbundstrukturen, es fehlen aber Hecken, Steinriegel mit Gebüsch sowie Feldgehölze. Dies soll durch das Projekt erreicht werden.
Heute weist Rübenau infrastrukturelle Nachteile aufgrund der Randlage auf. Außerdem sind negative Einwirkungen auf die Natur durch wirtschaftliche, landwirtschaftliche oder unsensible touristische Aktivitäten festzustellen. Gerade letztere bieten aber in naturverträglicher Form ein Potential zur Entwicklung unserer Region. Auf den Kammlagen des Erzgebirges bei Rübenau befinden sich beiderseits der Grenze einzigartige Schutzgebiete von europäischer Bedeutung. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und richtet sich explizit an Kinder und Jugendliche im Rahmen monatlicher treffen (Naturforscherclub). Das intensive Erleben von Pflanzen und Tieren sowie der Umgang mit Naturmaterialien hilft den Kindern eine persönliche Beziehung zu ihrer Umwelt zu entwickeln, Zusammenhänge besser zu verstehen und für ihr Handeln und den Umgang mit der Natur und Umwelt entsprechende Verantwortung zu übernehmen.
Die Mittel werden benötigt für:
Materialien (Schüttgüter, Pflanzen, etc.) - Lieferung durch eine Baufirma
Baggerarbeiten, etc. - Leistung einer lokalen Baufirma
Planungsleistung Naturgartenplanerin (anteilmäßig)
Sämtliche in Eigenleistung ausführbaren Tätigkeiten werden durch bürgerschaftliches Engagement von Vereinsmitgliedern und ehrenamtlichen Helfern im Jahresverlauf 2022 erbracht, weshalb dafür keine Mittel eingesetzt werden müssen.
Unser Verein besitzt aktuell ca. 250 Mitglieder, darunter sind mehr als 120 Kinder und Jugendliche im Verein organisiert. Etwa 20-25 Kinder und Jugendliche besuchen regelmäßig die monatlichen Treffen des „Naturforscherclubs“. Gemeinsam mit ihnen sowie zahlreichen ehrenamtlich helfenden Vereinsmitgliedern und weiteren Freiwilligen werden wir die Arbeitseinsätze zur Umsetzung dieses Projektes im Jahresverlauf an mehreren Einsatztagen durchführen.