In meiner Kindheit war Arielle, die Meerjungfrau mein allerallerallerallerallerliebster Lieblingsfilm. Ich wollte eine Meerjungfrau sein. Eine Meerjungfrau mit feuerwehrautorotem Haar, riesigen blauen Augen, einem süßen Stubsnäschen und einer Taille, so schmal, dass locker zwei Männerhände sie hätten umfassen können.
Ich wollte eine Meerjungfrau sein, die wiederum Mensch sein wollte.
Zwanzig Jahre später widme ich mich der Kinderobsession und erzähle die Geschichte von Marielle, einer erwachsenen Frau, die sich mit einer Trickfilmfigur identifiziert. Ohne Kritik. Es gibt nur Ich und den Trickfilm. Ihre Präsenz ist eher unangenehm, aber auch rührend. Ihre Obsession: Arielle, die Meerjungfrau. Marielle träumt den einen großen Traum: sie will die Oberfläche verlassen! Sie will sich Kraft ihres Geistes aus dem Leben, aus dem Körper, den sie hat, wegdenken.
Ihr Ziel: ein eigener Schwanz – grün, schuppig, mit zwei Flossen.
VORSTELLUNGEN
- Berlin 6. Juni (Premiere) und 7. / 8. Juni 2013 in den Sophiensaelen
- Leipzig Anfang Juli 2013 Vorstellungen im Theater LOFFT
- Schweiz Oktober 2013 Gastspiele in Bern (Tojo Theater) und Basel (Imprimerie)
Das Ziel von MARIELLE ist, Geschichten, die man erzählt bekommen hat und die einen hindern frei zu sein, neu zu erzählen, sie aktiv umzuwandeln, sich ihrer zu ermächtigen und sie umzuschreiben.
MARIELLE ist der Versuch, ein Zitieren herzustellen, das nicht Versklavung oder simple Wiederholung des Originals ist, sondern ein Zitieren als eine Widersetzlichkeit.
Dies soll in Form eines Theaterstückes stattfinden und richtet sich an alle Menschen, die Lust haben, sich mit der Frage nach Identität und dem Scheitern an Idealen auseinanderzusetzen, an alle Zweibeiner mit einer Vorliebe für Disney-Filme und Playback-Performances, an alle Frauen und Männer, die sich nach fantastischen, bizarren und grotesken Geschlechterfabeln sehnen....
....und an all die Sirenen da draußen, deren Herz für eine andere Welt schlägt und die hartnäckig genug sind, sie zu suchen!
Weil ich schon soviel Herzblut in dieses Projekt gesteckt habe und mit aller Kraft dafür kämpfe, dass es realisiert wird, es schon so wahnsinnig weit gediehen ist, in einer frühen Phase sogar bei einem Förderwettbewerb (PREMIO PREIS 2012) in der Schweiz ausgezeichnet wurde, sich ein wunderbares Team dafür gefunden hat, der Premierentermin steht, die Gastspiele ausgemacht sind, die rote Perücke schon gekauft ist, MARIELLE also beinahe schon in den Premierenhafen schwimmen kann, ABER...
...für eine erfolgreiche Finanzierung die entscheidenden Euros fehlen und zwar genau: 4´500 !!!
Wir brauchen das Geld hauptsächlich und dringend für:
- eine gute Probenbühne
- ein vernünftiges Soundequipment
- die Reisekosten (Transport, Fahrten, Unterkunft) zu den Gastspielen nach Leipzig
- die Materialkosten (z.B. für eine riesige Pappmaché-Krabbe!!!)
- die Technikerhonorare in den Endproben
- GEMA und Versicherungen
MELANIE SCHMIDLI
ist Kopf und Herz von MARIELLE - sie ist die Projektinitiantin, Regisseurin und spielt MARIELLE.
Geboren in Basel, studiert sie in Berlin an der UdK Schauspiel und arbeitet einige Jahre fest an Theatern in Deutschland, u.a. am Berliner Ensemble und dem Centraltheater Leipzig.
Seit anderthalb Jahren ist sie freie Theaterschaffende in Berlin, Leipzig und der Schweiz und MARIELLE ist ihr Debüt als Regisseurin, ihre erste eigene Produktion.
www.melanieschmidli.com
CHRISTOPH WIRTH
ist für die Musik und den Sound von MARIELLE verantwortlich.
Christoph ist neben Musiker auch Performer, Dramaturg und Regisseur, u.a. in enger Zusammenarbeit mit den Performance-Kollektiven KommuNition, Internil und Institutet. Für eine Produktion am Centraltheater in Leipzig entwickelte er seine erste Bühnenmusik für präpariertes Klavier und Loopstation. Er arbeitet in Deutschland, Österreich, Schweden und Norwegen.
CLEMENTINE POHL
kreiert die Bühne und Kostüme von MARIELLE.
Sie ist von Haus aus Architektin, bildet sich aber schon früh als Bühnenbildnerin am Centraltheater Leipzig weiter. Dort arbeitet sie u.a. mit den Regisseuren Johannes Schmit, Sebastian Hartmann und Martin Laberenz zusammen. Seit 2011 ist sie freischaffende Bühnenbildnerin und Ausstatterin für diverse Produktionen in Deutschland und Schweden.
Rezension auf dem Seelenreiter-Blog: http://www.seelenreiter.ch/blog-eintrag-lesen/der-menschwerdungstrip-einer-ehrjungfrau.html
Danke MISSY - Magazin! http://missy-magazine.de/2013/04/29/schwanzlos-glucklich/