Inmitten einer Palmen-Oase
Endlich wieder Internet, um euch von den letzten Tagen berichten zu können. In der Nähe von Ouaouizarth haben wir im kleinen Dorf Ait Cheikkir eine Familie portraitieren dürfen. Die Lebensbedingungen hier sind unglaublich hart: Abgesehen von der täglichen Arbeit, müssen die Männer des Dorfes für fließend Wasser sorgen. Mit wenigen Hilfsmitteln und viel Körperkraft verlegen sie Rohre in der hohen Gebirgsregion. Es wird noch einige Zeit dauern, bis jeder Haushalt im Dorf von der Quelle Wasser zapfen kann. Was eigentlich Aufgabe des Staates sei, ist durch Unterschlagung der Gelder nun zur Aufgabe der Bürger geworden, so die Männer vor Ort. Vom Startnext-Budget hinterlassen wir eine Spende von 100 Euro für das Gemeinschaftsprojekt – denn eins ist sicher: Eine funktionierende Wasserversorgung ist für jeden möglichen Wohlstand die absolute Basis.
Am Montag ging es dann Richtung Imilchil. Die Straßen, die direkt zum Zielort führen, existieren auf unserer Landkarte gar nicht. Dementsprechend ist die Fahrt auf dem teils ungepflasterten Weg sehr holprig. Die letzte Teilstrecke meistern wir mithilfe eines Kleintransporters - mitten in der Nacht, eine reine Abenteuerfahrt. Ali, der Fahrer des Kleintransporters, lädt uns zu seiner Familie in Tissila (einem Dorf nahe Imilchil) ein - unsere nächste Möglichkeit, das Leben in den Bergen zu dokumentieren.
In Imilchil geht es derzeit drunter und drüber. Die Vorbereitungen für den Hochzeitsmarkt, der gestern begann, laufen auf vollen Touren. Mustafa, ein junger Mann mit großem Freiheitsdrang, erzählt uns von seinen sieben Emigrationsversuchen nach Europa. Er zeigt uns die Stadt und ist traurig, dass wir gleich weiter müssen.
Am Mittwoch machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, Tinghir. Wir durchfahren die wundervolle Todra Schlucht und bleiben letztlich im Dorf Azlag (rund acht Kilometer von Tinghir) hängen. Fasziniert von der Oase inmitten der steinigen Bergwüste nehmen wir das erst beste Hotel und haben wieder Glück: Der Hotelbesitzer, Lahsan, nimmt uns herzlich auf und erzählt uns von seinem Entschluss, seine Kraft und Konzentration in seine Existenz vor Ort zu stecken. Das heutige Bild gibt euch einen kleinen Eindruck von diesem traumhaften Paradies.
Nun geht es gleich weiter nach Tinghir - Jamal wird uns dort empfangen. Wir sind gespannt, ob er uns seine Geschichte anvertraut ...