Feature #7: Foto & Tipps für Astrofotografen
Haben Sie schon mal M 31, M 42 oder M 45 fotografiert? Wenn Sie Astrofotograf sind mit Sicherheit ja. Aber wie schaut es mit M 29, M 56 oder M 108 aus? Der Messier-Guide möchte Astrofotografen gezielt dabei helfen, alle 110 Objekte des Kataloges abzulichten.
Erstaunlich wenige Astrofotografen können eine komplette Fotoserie der Messier-Objekte vorzeigen. Das gilt selbst für sehr erfahrene Sternfreundinnen und Sternfreunde. Sicher sind viele Objekte nicht solche Hingucker wie Andromedagalaxie oder Orionnebel. Ich bin aber überzeugt, dass mit der richtigen Herangehensweise aus jedem Messier-Objekt ein schönes Motiv werden kann!
Der Messier-Guide richtet sich gezielt an Astrofotografen. Ziel ist es die Leser zu animieren, auch die Objekte der zweiten oder dritten Reihe zu fotografieren.
Ich habe mir deshalb zusammen mit dem erfahrenen Astrofotografen Mario Weigand Gedanken gemacht, wie man sinnvoll Hilfestellungen bei der Aufnahme geben kann. Das Ergebnis ist ein Fotoblock für jedes Messier-Objekt (in der Ansicht der Beispielseite rot umrandet):
- Foto: Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte. Das Foto des Messier-Objekts - aus der Hand von Mario Weigand - zeigt Intensität, Details und Strukturen. Es ist invertiert dargestellt, aber so, dass rote Strukturen rot und blaue Details blau bleiben. Mit einer roten Taschenlampe treten die roten Details zurück - das simuliert den visuellen Anblick. Im Foto sind Nachbar-Objekte (falls vorhanden) sowie Vergleichs-Sterne (mit Helligkeit in Klammern, der Stern links unten hat also 10,3 mag) gekennzeichnet. Außerdem hat jedes Foto einen Maßstabs-Balken, um die Größe abzuschätzen.
- Richtbrennweite: Wenn man ein Objekt noch nicht kennt ist es schwierig, die optimale Aufnahmebrennweite zu bestimmen. Man kann sich das über die Objektgröße selbst ausrechnen. Die hier genannte Richtbrennweite macht es bequemer: Bei dieser Aufnahmebrennweite nimmt das Objekt etwa 50% des Bildfelds im Vollformat ein. Bei Verwendung einer APS-C-Kamera kann man mit dem Crop-Faktor einfach umrechnen. Sehr schnell erhält man so eine Hilfestellung für die Auswahl der idealen Optik.
- Belichtungsfaktor: Astrofotografen bestimmen die optimale Belichtungszeit oft durch ausprobieren. Der Belichtungsfaktor kann das abkürzen: Er gibt die Zahl an, um die die Belichtungszeit im Vergleich zu einem bekannten Standard-Objekt (z.B. M 27, M 45) verlängert werden muss, um dieselbe Durchbelichtung zu erreichen. Mit diesem Richtwert kommt man schneller zu einem guten Bildergebnis. Die Berechnung der Faktoren ist noch nicht abgeschlossen.
- Tipps: Bei manchen Objekten empfehlen sich bestimmte Aufnahme- oder Bildbearbeitungstechniken. M 1 ist ein gutes Beispiel, neben üblichen Farb-(LRGB)-Aufnahmen lohnt hier ein Versuch mit Schmalbandfiltern.
Der Messier-Guide bietet viele wertvolle Tipps und Hilfestellungen für Astrofotografen. Insbesondere unerfahrenere Fotografen mit Digitalkameras profitieren. Aber auch erfahrene Fotografen, die ihre Messier-Sammlung vervollständigen möchten, erhalten wertvolle Unterstützung.
Fragen oder Kommentare? Schreiben Sie uns auf der Pinnwand!