Als mir die Musikerlchen über den Weg liefen
Es war im späten Frühjahr 2016, als ich mit meiner Familie - des Eishockeys wegen - in Tschechien unterwegs war. Eine kleine, nette und saubere Stadt mit hübschen Häuschen und ein paar Geschäften. Nach ein paar Tagen vor Ort hatte frau längst alles gesehen. In einem Eckladen unter den Lauben gab es ein Geschäft mit vielen bunten, handgenähten Puppen in allen Formen und Farben.
Sehr beeindruckend, die Vielfalt. Und ja, es war so was wie Liebe auf den ersten Blick. Diese Tierchen - was waren es noch gleich für welche - die waren einfach zum Gernhaben. Und so kam ich nicht umhin, ihrem Ruf zu folgen und mir eines zu kaufen, aber was sollte ich mit einem. Jedes der sieben Tiere wollte mit und jedes befand für sich, das Schönste zu sein.
Gott sei Denk ist Tschechien für Österreicher ein leistbares Pflaster und so geschah es denn auch, dass ich mit allen sieben Kerlchen von dannen zog.
Und bereits am Abend, als ich die Landstrasse entlang schlenderte, auf dem Weg zu unserer Pension, da lag die Melodie in der Luft, die Melodie der Musikerlchen.
Ein ungerader Takt sollte es werden, das hatte ich mir auferlegt, wollte ich doch endlich mal ein "krummes Lied" schreiben.
und bis ich bei unserer Bleibe ankam, war das Lied der Musikerlchen geboren.
Zufrieden und aufgeregt breitete sich in meinem Kopf die Idee vom Kinderliederbuch aus.
Ja, das wollte ich - über kurz oder lang - verwirklichen. Paul war beim letzten Gespräch ja durchaus der Idee zugeneigt gewesen, mit seinem Malstil meine Lieder für's Buch zu illustrieren.
Zu Hause würde ich es dann notieren, das Lied!
Und so geschah es auch.
Seither ist viel Zeit vergangen, neue Lieder sind dazu gekommen, Ideen kamen und wurden verworfen, Manuskripte entstanden und wurden umgearbeitet und schliesslich war klar, die Musikerlchen sind die Titelhelden und es soll ein ganz und gar eigenes Buch mit nur meinen Wort und Melodieschöpfungen werden.
Wenn ich heute, am Beginn des Jahres 2020 am Laptop sitze und die fertig geschnittenen Musikstücke rauf und runter höre, dann packt mich eine tiefe Zufriedenheit und Ergriffenheit, ich bin berührt davon, wie schön es klingt, ich bin beseelt davon, wie toll die Musiker die Lieder interpretieren und so zum Strahlen bringen und ich bin erstaunt darüber, was mir da Schönes zugeflogen ist, einfach so, ganz gratis und ohne Mühe. Das lässt mich erfürchtig werden und eigentlich ganz still und eine tiefe, tiefe Dankbarkeit breitet sich aus...fast wie ein kleines Wunder erscheint alles.... und es ist ja noch gar nicht fertig. Wie geht es mir erst, wenn ich dann das Buch mit allem Drum und Dran in der Hand halte?
Danke dem Himmel und der Welt!
Michaela Kyllönen