Wir sind Teil der Aufständischen, die sich nach dem Sturm sehnen...
„Ich schätze strenge Rahmenbedingungen und schätze ebenfalls Erfahrungen. Ich habe ein lebhaftes Interesse daran, wie ich mit alldem fertig werde. Mehr noch: Ich frage mich, ob ich diese Erfahrung in eine für mich und meine Weggefährten produktive Richtung lenken kann. Ich sehe schon hier die Quellen der Begeisterung für mich; und ich sehe etwas, was mich in der Entwicklung vorantreibt. Ich finde es nicht dank, sondern trotz des Systems, in dem ich lebe.“
(Brief von Nadeshda Tolokonnikova aus dem Strafgefangenenlager in Mordwinien an Slavoj Zizek)
Während Nadeshda von Pussy Riot aufgrund des repressiven russischen Systems im Strafgefangenenlager in Mordwinien sitzt, waren wir für Dreharbeiten im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld in Frankfurt - das bis zu seiner Schließung 2003 über 115 Jahre lang der Repression und Unterdrückung von Menschen diente. Heute ist das Klapperfeld zum Glück ein toller selbstverwalteter Ort, an dem eben diese Geschichte kritisch aufgearbeitet wird. Vielen Dank, dass wir dort drehen dürften! Auf dem Bild Susanne Strach, die in NACH DEM ZORN u.a. als Nadeshda auftritt, in einer der Zellen im Klapperfeld.
Ein schöner Satz von Nadeshda lautet: „Wir sind Teil der Aufständischen, die sich nach dem Sturm sehnen, als läge im Sturm die Ruhe, und die davon ausgehen, dass sich die Wahrheit nur in der unentwegten Suche finden lässt.“ (Nadeshda an Zizek)