Zum Copernicus-Material:
Mit dieser CD wollen wir erprobte und bisher unveröffentlichte Werke junger norddeutscher Komponisten zugänglich machen und diese damit fördern.
In loser Folge stellen wir die Werke und Komponisten des Projektes im Blog vor – Den Anfang macht Prof. Oliver Korte mit seinem Stück »Copernicus-Material«, das 2011 für die norddeutsche sinfonietta geschrieben und von ihr uraufgeführt wurde:
Der Lübecker Komponist Oliver Korte schuf in seinem Copernicus-Material für 18 Solostreicher, uraufgeführt 2011, einen Zyklus kontrastierender Raum- und Zeit-Wahrnehmung. Er selbst schreibt dazu:
»Die Neuzeit begann mit der Vertreibung des Menschen aus der Mitte des Universums. 1543 erschien De revolutionibus orbium caelestium (Über die Umläufe der Himmelskreise), das Hauptwerk des Astronomen Nicolaus Copernicus. Wie kein anderes Buch steht es für die Wende vom geo- zum heliozentrischen Weltbild. Copernicus schreibt: 'Inmitten alles dessen aber thront die Sonne. Wer denn wollte in diesem wunderschönen Heiligtum diese Leuchte an einen anderen, besseren Ort setzen als den, von wo aus sie das Ganze gleichzeitig erhellen kann? Wie auf königlichem Thron sitzend, lenkt die Sonne die um sie herum tätige Sternenfamilie.'
Die vier Sätze der Komposition Copernicus-Material tragen Titel aus Copernicus´ Schriften:
· Caput I – De ordine orbium caelestium (Von der Anordnung der Himmelskreise)
· Caput II De luna (Über den Mond)
· Caput III De marte (Über den Mars)
· Caput IV De immensitate caeli ad magnitudinem terrae (Über die Unermesslichkeit des Himmel in Beziehung zur Erdgröße).
Das Werk ist eine Auseinandersetzung mit den fundamentalen kosmischen Größen Zeit und Raum. Es realisiert ein Experiment zur Zeit-Wahrnehmung: Jeder Satz dauert exakt gleich lang, doch die unterschiedliche Faktur bewirkt eine jeweils andere Zeitempfindung: erlebte und reale Zeit klaffen auseinander.« (O. Korte)
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